Mit dem Spiel gegen Freiburg am 39.Spieltag schloss die DEL 2 das dritte Saisonviertel 2015/16 ab. Zeit, um etwas genauer hinzusehen und die Entwicklung der Eispiraten im bisherigen Saisonverlauf zu beleuchten.
Um das dritte Saisonviertel der Crimmitschauer kurz und knapp zusammenzufassen, reicht ein Blick auf die aktuelle Bilanz der Dritteltabellen, denn auch die Spieltage 27 bis 39 lassen sich in drei Phasen unterteilen: Ganz schwach angefangen, deutlicher Aufwind in der Mitte und stark nachgelassen am Ende.
Um es etwas ausführlicher zu betrachten: Die Eispiraten starteten mit einer Niederlagenserie ins letzte Saisonviertel. Von den ersten 5 Spielen wurden 4 verloren. Darunter das missratene Derby in Weißwasser, das nach 3:0-Führung noch mit 3:6 verloren ging, und die beiden Weihnachtsheimspiele gegen Ravensburg und Bremerhaven. Zu diesem Zeitpunkt war ein Pre-Playoffplatz so weit entfernt wie Crimmitschau vom Südpol, zumal im Mittelfeld der Tabelle stets reichlich Punkte gesammelt wurden.
Dann kam aber die Zeit um den Jahreswechsel, die mit einem Derbysieg in Dresden begann und mit einem souveränen Sieg in Bad Nauheim endete. Die Bilanz: 4 Siege in 5 Spielen, dreimal davon auswärts. Und zwischendrin gab es eine wirklich prima Leistung beim Krösus in Bietigheim, die nur knapp nicht mit Punkten belohnt wurde. Der Weg der Eispiraten zeigte straff nach vorne, zumal auch die Konkurrenz aus Riessersee und Kaufbeuren deutlich schwächelte. Der verdiente Lohn: Platz 10 wurde am 36.Spieltag nach langer Zeit zurückerobert.
Wohl geblendet vom eigenen Aufschwung, folgte am 37.Spieltag ein dunkles Kapitel Crimmitschauer Eishockeygeschichte, denn das 2:14 in Kassel sollte die höchste Pflichtspielniederlage seit dem Neuanfang 1990 werden. Ein Tag, an dem auf und neben dem Eis so ziemlich alles schief ging, was nur schiefgehen kann. Ein Dämpfer zweifelsohne, der dann gegen den direkten Konkurrenten Kaufbeuren beim 3:0-Arbeitsieg wohl etwas Wirkung zeigte. Dass die Eispiraten aber längst nicht gefestigt genug sind, um zum Angriff auf Riessersee, Dresden und Rosenheim zu blasen, zeigte der gestrige Auftritt gegen Freiburg. Team und Trainer müssen ihren Blick derzeit nach unten auf die Verfolger richten und schauen, dass man nicht plötzlich selbst wieder zum Jäger wird.
Im Vergleich zu den ersten beiden Saisonvierteln war das dritte dennoch das bislang beste in dieser Saison. Das zweite, das aufgrund des vorgezogenen Spiels gegen Riessersee gar eine Partie mehr für die Pleißestädter bereithielt, konnte punktemäßig locker getoppt werden und auch den Saisonauftakt konnten Schietzold & Co. noch leicht überbieten. In Zahlen sieht das so aus:
Sp | S3 | S2 | N1 | N0 | Punkte | Tore | |
erstes 1/4 | 13 | 5 | 0 | 2 | 6 | 17 | 40 : 47 |
pro Spiel | 1,31 | 3,08 : 3,62 | |||||
zweites 1/4 | 14 | 4 | 0 | 1 | 9 | 13 | 42 : 52 |
pro Spiel | 0,93 | 3,00 : 3,71 | |||||
drittes 1/4 | 13 | 6 | 0 | 0 | 7 | 18 | 39 : 49 |
pro Spiel | 1,38 | 3,00 : 3,77 |
Hinsichtlich der selbst geschossenen Tore gibt es über die gesamte bisherige Saison nur wenig Veränderungen. Drei Mal jubeln die Eispiraten im Schnitt pro Partie. Lediglich bei den Gegentoren fand von Viertel zu Viertel bislang eine Steigerung im negativen Sinn statt. Wobei man hier auch die Tücken der Statistik kennen lernt, denn in das abgelaufene Saisonviertel fallen natürlich auch die 14 Einschläge in Kassel. Ohne dieses Debakel liegt der Gegentorschnitt bei unter 3 und damit wird eigentlich auch der Trend aufgezeigt, denn gerade im erfolgreichen Mittelabschnitt zwischen dem 32. und 36. Spieltag kassierten die Crimmitschauer in 5 Spielen nur 9 Gegentore. Die Eispiraten können also auch Abwehr – wenn sie wollen!
Bei den Special Teams hat sich über den bisherigen Saisonverlauf ebenfalls eine Besserung eingestellt. Im Powerplay konnten die Sachsen ihre Quote von knapp unter 17% auf knapp über 17% und zuletzt schließlich auf annähernd 20% ausbauen. Auffällig aber, dass den Eispiraten pro Spiel kaum noch 4 Powerplaysituationen zugesprochen werden, während es im ersten Saisonviertel noch über 4 und im zweiten gar fast 6 waren. Bei den Gegentoren im eigenen Powerplay konnten die Lee-Schützlinge bislang in keinem Viertel eine weiße Weste bewahren.
Sp | PPSIT | PPT | PP% | PPGT | |
erstes 1/4 | 13 | 53 | 9 | 16,98 | 2 |
pro Spiel | 4,08 | 0,69 | |||
zweites 1/4 | 14 | 82 | 14 | 17,07 | 4 |
pro Spiel | 5,86 | 1,00 | |||
drittes 1/4 | 13 | 51 | 10 | 19,61 | 2 |
pro Spiel | 3,92 | 0,77 |
Beim Unterzahlspiel das erfreulichste voran: Über alle bisherigen Saisonviertel hinweg lag die Erfolgsquote der Eispiraten bei über 80% – das ist für Crimmitschauer Verhältnisse schlichtweg überragend. Wir kennen aus der Vergangenheit auch mal Werte von um die 75%… Mit dem Penaltykilling liegen die Rot-Weißen deshalb im Ligavergleich auch im oberen Drittel, was im weiteren Saisonverlauf vielleicht noch ein Faustpfand werden könnte. Neben den erfreulichen Prozentwerten gelang es den Pleißestädtern augenscheinlich auch, ihr Zweikampfverhalten zu verbessern und cleverer am Gegner zu agieren. Von fast 6 über 4 bis 5 auf nunmehr weniger als 4 konnten die Crimmitschauer die durchschnittlichen Unterzahlsituationen pro Spiel reduzieren.
Sp | PKSIT | PKGT | PK% | SHG | |
erstes 1/4 | 13 | 76 | 13 | 82,89 | 4 |
pro Spiel | 5,85 | 1,00 | |||
zweites 1/4 | 14 | 63 | 12 | 80,95 | 0 |
pro Spiel | 4,50 | 0,86 | |||
drittes 1/4 | 13 | 49 | 9 | 81,63 | 1 |
pro Spiel | 3,77 | 0,69 |
Soweit zur Bilanz des gesamten Teams im Vergleich der einzelnen Saisonviertel. Als nächstes richtet sich der Blick auf die Spieler selbst.