Am heutigen Abend konnte es für beide Mannschaften ob des durchaus möglichen Aufeinandertreffens in den Play-Downs nur heißen, eine Duftmarke zu setzen und den Gegner Respekt einzuflößen. Bad Nauheim wegen zwei Spielen mehr und 6 Punkten Rückstand auf den rettenden 10. Platz gehörig unter Druck, den die Eispiraten mit bereits 18 Punkten Rückstand schon nicht mehr haben dürften.

Doch mit dem Druck schienen die Gastgeber besser umgehen zu können, denn bereits in der zweiten Minute schlich sich  Götz hinter Pinizotto herein und verwertete die perfekte Hereingabe von Alanov mit dem ersten Schuss zur Führung. Danach waren die Hausherren zwar spielbestimmend, was aber eher an den noch nicht anwesenden Gästen lag. Erst in der 6. und 7. Minute kamen die Westsachsen zu ersten guten Gelegenheiten durch Ciernik und Pohl.

Doch das soll es auch schon gewesen sein für die Anfangsphase, von der schnellsten Mannschaftssportart der Welt war bei den Eispiraten nichts zu sehen. Mit zunehmender Spielzeit des ersten Drittels kamen die Eispiraten besser ins Spiel, ohne jedoch wirklich Gefahr zu erzeugen, Guryca im Tor der Roten Teufel musste im Gegensatz zu Ryan Nie nicht wirklich ernsthaft eingreifen. Und so ging das erste Drittel mit einer hochverdienten Führung für die Hessen zu Ende.

Im zweiten Drittel ähnelte sich das Bild, nur mit dem Unterschied, dass den Nauheimern diesmal trotz überlegenen Spiel kein Tor gelang. Was folgte, war Eishockey-Magerkost, die die Fans schon mal auf das Hauen und Stechen in den Play-Downs vorbereitete. Beide Mannschaften glänzten mit Fehlpässen, die Nauheimer glänzten in ihrer Verspieltheit mit Auslassen von dicken Chancen, welche die Eispiraten erst gar nicht erarbeiteten.

Bad Nauheim hatte das Spiel unter Kontrolle, ohne wirklich haushoch überlegen zu wirken. Wie es laufen kann, wenn die Eispiraten in diesem Drittel doch ihr durchaus vorhandenes Potential mal etwas mehr abgerufen hätten, zeigten diese in der Schlussphase des zweiten Durchgangs, denn wenn die Nauheimer im Spielaufbau unter Druck gesetzt wurden, zeigten diese auch Nerven. Doch die Eispiraten beließen es bei diesem kurzen Aufflammen des eigenen Könnens und gingen mit einem mittlerweile schmeichelhaften Ein-Tor-Rückstand in die Pause.

Dass man mit einem Mann mehr auf dem Eis mit Willen und Cleverness ein solches Spiel ausgleichen kann, durften die wenigen mitgereisten Fans hoffen, es blieb aber wohl eine Art Wunschgedanke, denn in den zwei Minuten kam kein einziger Schuss auf das Tor von Guryca. Besser machte es die Gegenseite in Person von Nauheims letzten Neuzugang Charlie Sarault, der nach Bullygewinn Ryan Nie erst tunnelte und seine Mannschaft damit mehr Sicherheit verschaffte.

Nur Sekunden später hatte Steve Slaton das 3:0 auf dem Schläger, doch hier rettete Nie klasse. Den vermeintlichen Deckel auf die Partie machte in der 52. Minute abermals Charlie Sarault, der der Abwehr davon zog und Ryan Nie auch noch vernaschte. Vermeintlich deswegen, weil kurz danach die Gäste ihren Kuraufenthalt in Bad Nauheim beendeten und wie aus dem Nichts der Anschlusstreffer durch Ciernik erzielten, plötzlich schwammen die Nauheimer und Pohl und erneut Ciernik hätten den weiteren Anschluss erzielen können.

Doch mit einem Überzahlspiel der Kurstädter in der Schlussphase war der Deckel dann wirklich drauf, Johansson erzielte mit einem platzierten Schlagschuss das 4:1. Auch wenn den Eispiraten nochmal der Anschlusstreffer mit einer sehr schönen Kombination gelang und die Eispiraten danach auch bedingt durch die Herausnahme des Goalies das Nauheimer Tor belagerten und endlich den Abschluss suchten, die Entdeckung der Offensive in der Schlussphase und 5 Minuten Druck auf das gegnerische Tor reichen für 3 Punkte nun mal nicht aus. Und somit gingen die Eispiraten erneut mit einer auf Grund fehlenden Bisses und Willenskraft hochverdienten Niederlage vom Eis.