Die Saisonabschlussfeier der Eispiraten Crimmitschau fand dieses Jahr im stimmungsvollen Kultur- und Kongresszentrum in Gera statt. Rund 1000 Teilnehmer, darunter Fans, Spieler und Unterstützer, kamen zusammen, um eine großartige Saison gebührend zu feiern.

Dieser würdige Rahmen bot die perfekte Kulisse, um auf die vielen Höhen und wenigen Tiefen der vergangenen Monate zurückzublicken und gemeinsam den Abschluss einer denkwürdigen Eishockey-Saison in Westsachsen zu feiern.

Ganz Deutschland weiß nun, wie großartig Crimmitschau ist

Der musikalische Rahmen der Abschlussfeier wurde von der Band Mr. Rod, der Showtanzgruppe „Step by Step“ und dem traditionell mitwirkenden Fanfarenzug Crimmitschau begleitet. Zu Beginn der Veranstaltung ergriff Pressesprecher Aaron Frieß das Wort und würdigte die Mannschaft als Helden, die weit über die Grenzen von Crimmitschau hinaus Stolz und Begeisterung verbreitet und Geschichte geschrieben haben.

„Mannschaft und Standort waren eine Einheit, und ganz Deutschland weiß nun, wie großartig Crimmitschau ist – ausgenommen vielleicht Krefeld…“, scherzte Frieß, was die Gäste mit Jubel und Gelächter quittierte. Emotional wurde es dann beim Saisonabschluss-Video, was die Tage sicherlich auch auf den sozialen Kanälen der Eispiraten (und auch bei uns) zu sehen sein wird.

Von Rekorden und unvergesslichen Momenten: Eispiraten schreiben Geschichte

Eispiraten-Geschäftsführer Jörg Buschmann zog ein Fazit aus seiner Sicht. Er würdigte die außergewöhnliche Leistung des Teams, das bereits zu Saisonbeginn einen spürbaren Spirit entfachte. „Der Start war sensationell und sorgte für eine frühe Beruhigung im Team“, so Buschmann. Mit einem Durchschnitt von 1,67 Punkten pro Spiel erreichten die Eispiraten einen nie dagewesenen Wert. Trotz einer schwierigen Phase im Dezember, geprägt von vielen Verletzungen, stabilisierte sich die Mannschaft eindrucksvoll und sicherte sich schlussendlich den dritten Platz.

Ein Highlight der Saison war zweifellos das Outdoor-Game in Klingenthal, ein unvergessliches Ereignis, das die große Fanbase des „kleinen gallischen Dorfes“ eindrucksvoll unter Beweis stellte. Buschmann enthüllte auch, dass die finanzielle Unterstützung durch die Gesellschafter und Sponsoren auf beeindruckende 1,6 Millionen Euro, zuzüglich 400.000 Euro in Sachspenden, gesteigert werden konnte. Über 100.000 Zuschauer besuchten die Spiele der Eispiraten, wobei das Play-Viertelfinale gegen Krefeld das emotionale Highlight war.

Obwohl im Halbfinale großes Verletzungspech herrschte, überwiegt der Stolz auf den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. „Mit den Fans im Rücken streben wir zukünftig weiterhin die Play-Offs an“, betonte Buschmann, der auch das soziale Engagement der Eispiraten hervorhob. Die Unterstützung mehrerer Stiftungen und Vereine sowie das Engagement hinter den Kulissen zeigen, dass die Eispiraten weit mehr als nur ein sportliches Aushängeschild der Region sind.

Die Zukunft fest im Blick

Gesellschafter Jens Tützer reflektierte über die vergangene Saison und die Pläne für die Zukunft. Er zeigte sich überzeugt davon, dass in dieser Saison vieles richtig gemacht wurde und das Potenzial des Vereins, das er von früher kennt, erfolgreich wiederbelebt werden konnte. Tützer betonte die Notwendigkeit der kontinuierlichen Arbeit, um den Erfolg aufrechtzuerhalten und hob hervor, dass der Saisonverlauf neue Möglichkeiten eröffnet hat, um einen gleichwertigen Kader aufzubauen.

In Zusammenarbeit mit Sponsoren und Fans sieht er die Chance, groß zu denken und den Standort Crimmitschau auf diesem Niveau zu stabilisieren. Ein Plan, der in enger Abstimmung mit Gesellschaftern, Sportchef Ronny Bauer und Trainer Jussi Tuores realisiert werden soll, zielt darauf ab, das Team möglichst früh zu formen.

Frank Fischer, Geschäftsführer von autarkstrom und in dieser Saison erstmals Hauptsponsor der Eispiraten, äußerte sich ebenfalls zur Partnerschaft mit dem Verein. Die Entscheidung, Hauptsponsor zu werden, traf er aus Überzeugung für die Region und das Team.

Fischer betrachtet die Eispiraten als wertvolle Investition und betonte die Fortsetzung der Unterstützung, symbolisiert durch die Unterzeichnung eines neuen Sponsorenvertrags. Er lobte die Fankulisse in Crimmitschau als die stärkste der DEL2 und machte auf die Notwendigkeit aufmerksam, den VIP-Bereich zu verbessern, um den Sponsoren gerecht zu werden und das langfristige Ziel, an die Tür der DEL zu klopfen, nicht aus den Augen zu verlieren.

Wer bleibt, wer geht – ein paar wenige Namen fielen

Zum Abschluss rief Stadionsprecher Piet die Eispiraten und alle, die im Hintergrund zum Erfolg des Teams beigetragen haben, auf die Bühne. In der festlichen Umgebung des Abschlussabends rief er die Spieler in gewohnter Manier einzeln auf, eine Tradition, die auch außerhalb des heiligen Sahnparks ausgezeichnet funktioniert.

Auf die humorvolle Frage hin, wann er realisiert habe, dass er die Eispiraten ins Halbfinale geschossen hatte, antwortete unsere legendäre Nr. 8 mit gewohnt trockenem Humor: „Ja, eigentlich gleich danach…“. Trainer Jussi Tuores, der jüngster Coach der Liga ist, freute sich zufrieden auf die Pause in seinem Sommerhaus in Finnland.

Der sportliche Leiter Ronny Bauer gab Einblicke in die Planungen für die nächste Saison. Ein unverbindliches Angebot der Eislöwen an ihn als Sportdirektor lehnte er mit einem Schmunzeln dankend ab. Die Investitionen in Tuores und Hofverberg haben sich gelohnt, wofür er ihnen und dem Team seinen Dank aussprach. Trotzdem werden nicht alle Verträge verlängert werden können und in dieser engen Liga ist weiterhin Demut angesagt, betonte Bauer in seiner sachlich-nüchternen Art.

Mit Blick auf die nächste Saison bestätigte Bauer den Verbleib von Dominik Walsh, der unterstrich, dass er in Crimmitschau irgendwann seine Karriere beenden möchte. Ebenso bleibt Ole Olleff, der seine Liebe zum Verein betonte, den Eispiraten treu.

Emotionaler Abschied von Willy Rudert

Einen emotionalen Abschied gab es für das Eigengewächs Willy Rudert, der nach über 200 Spielen den Verein verlässt, um sich seiner beruflichen Zukunft zu widmen. Unter Tränen erklärte er seine Entscheidung, die väterliche Firma zu übernehmen und dafür ein Studium zu beginnen, und betonte seine tiefe Verbundenheit zu den rot-weißen Farben und der Stadt. Der Crimmitschauer Junge wird als Vorbild in Erinnerung bleiben. Aaron Frieß hob Ruderts Bedeutung für die Jugend von Crimmitschau hervor.

Das traditionelle Abschiedsfoto markierte den offiziellen Abschluss der Veranstaltung. Nach unseren Informationen gibt es bereits weitere fixe Verträge für die nächste Spielzeit, doch die Sommerpause ist lang und will auch weiterhin mit Eispiraten-News gefüllt werden. Ihr dürft also gespannt bleiben.

PS: Ein Dank an Matthias Henkel für den Liveticker von der Veranstaltung, der diesen zeitnahen Artikel ermöglichte.