Ein Heimspiel am Feiertag der Deutschen Einheit – das garantiert einen abermals proppevollen Sahnpark und damit die unbändige Unterstützung der Eispiraten-Fans für ihr Team, das sich mit einem weiteren Erfolg oben festbeißen will.

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Im Überschwang der ersten vier Spieltage wäre es allerdings fatal aus Eispiraten-Sicht, wenn man sich in Selbstgefälligkeit sowie Genügsamkeit suhlt und angesichts des Gegners aus Bad Nauheim irgendwie einen Selbstläufer erwartet. Denn die Kurstädter aus Hessen sind zwar mit 2 Punkten und 12:17 Toren eher bescheiden in die Saison gestartet, haben aber klar das Pozential für einen einstelligen Tabellenplatz.

Potential, das vor allem Coach Peter Russell herauskitzeln soll. Der in Schottland geborene Russell macht in den Pressekonferenzen Heidi Reichinnek locker Konkurrenz und treib jedem Pressesprecher die Schweißperlen auf die Stirn treibt, ist aber auch ein Meister darin, aus Mannschaften Gewinner zu machen. Nach Freiburg und Ravensburg hat der 49jährige nun seine dritte Station in der DEL2 angesteuert und natürlich hofft man in Bad Nauheim auf die Rückkehr erfolgreicher Zeiten, nachdem zuletzt zweimal in den Pre-Playoffs die Saison jäh zuende ging.

Vor Russell liegt allerdings mit der weitgehend neu formierten Mannschaft noch viel Arbeit. Einzig die Goalieposition erfordert nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit, denn hier steht mit Jerry Kuhn (D-USA, 4 Sp, 3.59 GT/Sp, 90.44%, 0 SO) die Verlässlichkeit in Person zwischen den Pfosten.

Wesentlich fokussierter muss die Defensive werden, denn Bad Nauheim ließ bislang die meisten gegnerischen Schüsse zu, was trotz eines Kuhn im Tor unweigerlich zu Gegentreffern führt. 17 an der Zahl sind kein Bewerbungsschreiben für die Defender. Gallionsfigur und Neuzugang Justin MacPherson (CAN, 4 Sp, 1+2) hat einiges zu managen, zumal die Routiniers Christopher Fischer und Patrick Seifert verletzungsbedingt noch kein Spiel bestritten haben. Die Verletzungssorgen und der kürzliche Abgang von Perspektivspieler Lua Niehus zwang die Verantwortlichen früh in der Saison zum Handeln, weshalb der Ex-Regensburger Xaver Tippmann in dieser Woche aus der Oberliga (Füssen) losgeeist wurde. Er soll nun neben Simon Gnyp (4 Sp, 0+1), Garret Pruden (4 Sp, 0+1), Marius Erk (4 Sp, 0+0) und Fabian Nifosi (4 Sp, 0+0) für mehr Ruhe sorgen.

In der Offensive ist ebenfall noch Luft nach oben vorhanden, denn im Kreieren von Torchancen halten sich die Stürmer noch etwas zurück und kommen auf die zweitwenigsten Torschüsse der Liga. 12 Treffer gelangen aber dennoch, was die vorhandene Qualität unterstreicht. Jordan Hickmott (CAN, 4 Sp, 2+0), seit 5 Jahren in der Kurstadt und inzwischen eine Institution, sowie seine kanadischen Kollegen Parker Bowles (4 Sp, 1+1) und Taylor Vause (4 Sp, 1+0) gehen ebenso voran wie der quirlige Deutsch-Slowake Andrej Bires (4 Sp, 1+2) sowie die erfahrenen Marc El-Sayed (4 Sp, 0+3) und Julian Lautenschlager (4 Sp, 2+0). Philipp Kuhnekath (4 Sp, 1+1), Davis Koch (D-CAN, 4 Sp, 0+2) und Zach Kaiser (D-CAN, 2 Sp, 0+0) runden die Offensive zusammen mit den jungen Wilden Raphael Jakovlev (4 Sp, 1+2), Justin Volek (4 Sp, 1+0), Lukas Ribarik (4 Sp, 0+0) und Kevin Handschuh (4 Sp, 0+0) ab. Verstärkung und Druckmittel in Form eines fünften Kontingentspielers erhält das Team seit gestern in Person des Schweden Sebastian Bengtsson, der sich in den vergangenen Jahren in den höchsten Ligen Großbritanniens und Frankreichs sowie in der 2. Schweizer Liga einen Namen gemacht hat.

Die Feierbister aus dem Sahnpark wollen wieder zuschlagen! Beflügelt von einem guten Saisonstart soll der Schwung zum Feiertag erneut durch die Pleißestadt ziehen und die gefüllten Ränge im Eisstadion verzücken. Können die Eispiraten ihrer bisher so ehrlichen, engagierten und schnörkellosen Leistung ein weiteres Kapitel hinzufügen, werden sie auch gegen Bad Nauheim nicht mit leeren Händen dastehen.