35 Jahre lang sind sich die Kultkclubs aus dem Osten und Westen der Republik aus dem Weg gegangen, doch nun ist es endlich soweit! Erstmals in ihrer Geschichte treffen die Crimmitschauer Kufencracks und die Düsseldorfer EG aufeinander.
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Die Vorfreude und Spannung ist groß, vor allem wenn man auf etwas Neues trifft. Diese Binsenweisheit trifft aus Eispiraten-Sicht auf jeden Fall auf das Crimmitschauer Premierenspiel gegen die DEG zu. Ob allerdings auch die DEL2-Premiere der Düsseldorfer davon erfasst ist, kann zumindest angezweifelt werden, denn nach 25 Jahren Zugehörigkeit der DEL musste der Club von der rechten Rheinseite im Sommer den schweren und bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Nach einer Saison mit Pleiten, Pech und Pannen lagen alle Hoffnungen des Clubs auf den Ravensburg Towerstars, doch mit dem Titelgewinn der Dresdner Eislöwen wurde der Abstieg besiegelt. Für die Fans der DEG war der Wermutstropfen aber vielleicht doch nicht ganz so bitter, denn immerhind stand nun die Aussicht auf neue und interessante Gegner sowie die Rückkehr des sportlichen Erfolgs in Aussicht. Vor allem nach Letzterem sehnen sich die Anhänger der Rot-Gelben. Sollte doch in der 2.Liga auch ein Selbstläufer sein oder?
Weit gefehlt! Die Saison ist gerade 4 Wochen alt und Club samt Umfeld werden anerkennend festgestellt haben, dass auch in der 2. Liga richtig gutes Eishockey gespielt wird. So wurde die DEG durchaus schon ein wenig entzaubert und steht gegenwärtig mit 11 Punkten und 20:21 Toren auf Tabellenplatz 5. Durchmarsch sieht anders aus und vor allem die 1:5-Klatsche im Derby gegen Krefeld am vergangenen Freitag dürfte Coach Rich Chernomaz und seine Jungs so richtig angekotzt haben.
Die Saison ist aber noch lang und natürlich hat die DEG qualitativ das Zeug, in der Liga ganz weit oben mitzumischen. Das geht schon im Tor los, wo Ryan Bednard ein verlässlicher Rückhalt ist – nein Moment – sein soll, denn der gebürtige US-Amerikaner kam bislang nicht zum Einsatz, da der deutsche Pass, der nun druckfrisch vorliegt, noch abgewartet wurde. Die Fans dürften sich allerdings auch nach dem ersten Einsatz ihres Stammgoalies sehnen, da er sicherlich nochmal ein deutliches Upgrade zum Backup Niklas Lunemann (7 Sp, 2.73 GT/Sp, 90.72%, 0 SO) darstellt.
In der Abwehr kann Chernomaz auf die geballte Erfahrung von DEL2-Stardefender Maximilian Faber (7 Sp, 1+5), Ex-Eispiraten-Kanonier Max Balinson (D-CAN, 6 Sp, 2+1) sowie der langjährigen DEL-Verteidiger Kevin Maginot (7 Sp, 0+2), Emil Quaas (7 Sp, 1+0) und Nicolas Geitner (7 Sp, 0+1) bauen. Seit Freitag ist nun sogar der ehemalige Nationalspieler Sinan Akdag (1 Sp, 0+0) lizenziert und soll der Defensive weitere Stabilität geben. Kristian Blumenschein (D-CAN, 1 Sp, 0+0) und Moritz Kukuk (7 Sp, 0+2) stehen ebenfalls noch in der Verteidigerliste.
Im Agriff – und das dürfte in der DEL2 sowie insbesondere in Krefeld für weiteren Zündstoff gesorgt haben – ist die DEG auf ihrer sommerlichen Einkaufstour durch die Liga gezogen. Von der linken Rheinseite wurden mit Yushiroh Hirano (JAP, 7 Sp, 3+3) und Lucas Lessio (CAN, 7 Sp, 2+1) zwei absolute Leistungsträger der Pinguine an die Königsallee gelockt und obendrein auch noch Leon Niederberger (6 Sp, 3+2). Aus Bad Nauheim kam Kevin Orendorz (7 Sp, 2+3), aus Kassel Ryan Olsen und aus Crimmitschau Colin Smith. Das Kapitel Ryan Olsen wurde aber schon vor Saisonbeginn schon wieder geschlossen und auch bei Colin Smith deutet sich nach nur 4 Einsätzen das Ende der Zusammenarbeit an – jedenfalls sitzt man bezüglich einer Vertragsauflösung zusammen. Im DEG-Sturm ruckelt es also durchaus noch ein wenig, wobei nicht zuletzt durch Erik Bradford (CAN, 7 Sp, 3+5), Ture Linden (USA, 7 Sp, 3+3) und Michael Clarke (D-CAN, 7 Sp, 0+4) zusätzlich zu den bereits genannten Spielern ganz schön viel Scoringpotential vorhanden ist. Der zum Tryout verpflichtete Deutsch-Amerikaner Reed Stark (3 Sp, 0+0) wartet noch auf ein Erfolgserlebnis. Simon Thiel (7 Sp, 0+2) und die jungen Wilden Marco Münzenberger, Lenny Boos, Joel Hofmann, Daniel Assavolyuk und Kevin Norén mischen auch noch mit.
Wie werden die Eispiraten dieses Spiel angehen? Die Ausgangslage ist klar, Düsseldorf ist haushaushaushoher Favorit. Dennoch empfängt der Tabellenfünfte den Tabellenvierten – schon irgendwie verrückt, wenn man bedenkt, unter welchen Voraussetzungen und vor allem mit welchen Erwartungen beide Teams in die Saison gegangen sind. Für Crimmitschau gilt dennoch, nicht vom bisher eingeschlagenen Weg abzukommen und der definiert sich ganz klar über mannschaftliche Geschlossenheit mit Einsatz und Kampf jeder für jeden! Dass dabei das Spielerische gerne mal auf der Strecke bleibt, lässt sich angesichts von 13 Punkten aus den ersten 7 Spielen nun wirklich verkraften und hilft vielleicht auch dabei, gar nicht erst abzuheben. Denn es kann nur mit ehrlicher und harter Arbeit weitergehen, was die Westsachsen auch in der größten Arena der DEL2 wieder beweisen werden. Was am Ende dabei herausspringt? Lassen wir uns überraschen!