Neun Spieltage sind bereits Geschichte, die Liga sortiert sich allmählich. Und dass man die Eispiraten in der Tabelle nicht dort findet, wo (fast) ganz Eishockey-Deutschland sie erwartet hätte – nämlich ziemlich weit unten -, ist einerseits überraschend, andererseits aber auch einfach nur das logische Ergebnis der bisher hervorragenden Arbeit einer geschlossenen und homogenen Mannschaft!

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Gegen Düsseldorf und Kassel mehr als mitgehalten, die hochgehandelten Krefelder, Rosenheimer und Landshuter in die Schranken gewiesen. Chapeau Crimmitschau! Aus der Außenseiterrolle heraus machten die Eispiraten ihre bisher besten Saisonspiele, doch genau deswegen wird die Partie gegen den Oberliga-Aufsteiger aus Bietigheim, der noch dazu als Tabellenletzter in den Sahnpark reist, zu einem echten Härtetest. Denn die Erwartung an das Team von Jussi Tuores dürfte angesichts der Tabellensituation und der bis dato gezeigten Leistungen nur eine sein: Drei Punkte! Die Eispiraten sind damit durchaus in die Favoritenrolle gepresst, ob sie wollen oder nicht.

Die Steelers hingegen haben sich ihre Rückkehr in die DEL2 – der Abstieg in die Oberliga war rückblickend betrachtet ein schnell verheilter Betriebsunfall – sicherlich anders vorgestellt. 5 Punkte haben die Cracks aus dem Ellental nach 9 Spielen erst auf dem Konto und müssen bereits eine 7-Punkte-Lücke zu den Pre-Playoff-Plätzen schließen. Headcoach Alexander Dück und das Team sind schon richtig gefordert, um Parallelen zur Abstiegssaison 2023/24 gar nicht erst aufkommen zu lassen. Ein erster Schritt war der 6:1-Kantersieg gegen Weiden am vergangenen Freitag, zugleich der erste 3-er der Saison.

In der Partie gegen Weiden zeigte sich auch Olafr Schmidt (6 Sp, 2.82 GT/Sp, 89.17%, 0 SO) voll auf der Höhe, wenngleich er bislang noch nicht seine beste Saison spielt. Auch Backup Florian Mnich (3 Sp, 4.39 GT/Sp, 81.16%, 0 SO) ist von seinem wahren Potential weiterhin ein gutes Stück entfernt.

Dabei macht es die Abwehr den Goalies eigentlich nicht übermäßig schwer, denn nur Krefeld und Kassel ließen bislang weniger Schüsse der Gegner zu. Einen gewichtigen Anteil an diesem starken Wert haben die Routiniers Sören Sturm (9 Sp, 2+4), Pawel Dronia (9 Sp, 0+6) und Tim Schüle (9 Sp, 0+5). Vor allem Ex-Eispirat Sturm zeigt gerade ein Revival seiner besten Zweitligazeit, gerade im Spiel nach vorn. Mit Arne Uplegger (9 Sp, 0+2), Maximilian Söll (9 Sp, 0+1) und Mick Hochreither (9 Sp, 0+0) sind noch drei weitere Cracks, die in der zweiten Liga längst keine Unbekannten mehr sind, in der Defensive aktiv. Die jungen Benedikt Jiranek und Justin Scheck bekommen allerdings auch schon ausgewogen Eiszeit.

Im Angriff der Steelers sollen die Topspieler Jack Dugan (USA, 9 Sp, 9+3) und Brett Kemp (CAN, 9 Sp, 2+5) ihre Kollegen mitreißen. An ihren Leistungen liegt es jedenfalls nicht, dass Bietigheim die Rote Laterne mit sich herumträgt. Alex Dostie (CAN, 2 Sp, 1+0) sollte noch so eine Speerspitze sein, ist aber aufgrund einer Verletzung für längere Zeit außer Gefecht gesetzt. Seine Stelle wurde letzte Woche prominent mit dem Kanadier Cole Fonstad besetzt, der gegen Weiden gleich mal zwei Vorlagen beisteuerte. In der Spitze sind die Bietigheimer wirklich top besetzt und auch Tyler McNeely (D-CAN, 9 Sp, 4+2) funktioniert trotz seiner 38 Lenze immer noch wie das Duracell-Häschen. Marek Racuk (CZE, 9 Sp, 2+3), Alexander Preibisch (9 Sp, 2+2), Benjamin Zientek (9 Sp, 0+3) und Mike Fischer (6 Sp, 1+1) bilden einen stabilen Mittelbau mit Scoringpotential, während Bastian Eckl (6 Sp, 1+0), Tamas Kanya (D-HUN, 7 Sp, 1+0), Joshua Rust (4 Sp, 0+0) und Ratislav Judin (9 Sp, 0+0) tendenziell die Arbeit im Hintergrund erledigen.

Es ist schon eine harte Nuss, die die Eispiraten da zu knacken haben, und vom Tabellenstand sollte sich daher keiner im Lager der Pleißestädter einlullen lassen. Mag sein, dass Bietigheim einen ziemlich üblen Saisonstart hatte, qualitativ sind sie aber um einiges besser besetzt als ein Team, das nach 9 Spielen erst 5 Punkte hat. Crimmitschau muss also gewarnt sein und braucht für einen Heimsieg gegen Bietigheim eine ähnlich starke Leistung wie beim Erfolg in Landshut.