„To McCormick“, „Mc cormicken“ oder der neue Stern in den Charts „MC Core Mic“ – in den vergangen Tagen stand der Junge mit den goldenen Händen im Mittelpunkt und leuchtete heller als jeder Weihnachtsstern.

Methusalem und die Teufel 

Zum Auftakt streckte man sich mal wieder ganz schön gegen die Kurstadt aus Bad Nauheim. Zwar begann man das erste Drittel noch recht ansehbar und ein Schlenzer von Kreutzer war für den arthritisgeplagten Methusalem im Teufeltor dann doch schon zu schnell, so dass die Eispiraten nach acht Minuten mit 1:0 führten. Bis Kuhn den Arm oben hatte um wenigstens so zu tun, als hätte er halten wollen, konnte Kreutzer in der Zeit zum Abklatschen fahren, zu Hause ein heißes Bad nehmen und noch alle Staffeln von Friends durch gucken. Zwar versuchten die Teufel im Anschluss den Gegentreffer wieder gerade zu rücken, aber im ersten Drittel sollten die Bemühungen immer wieder bei Kevin Reich enden.

Für das zweite Drittel hatten die Eispiraten scheinbar erstmal eine schöne Schlammpackung geordert, denn anders ist der Doppelschlag von Koch und Bengtsson zum Auftakt des Drittels nicht zu erklären. Während sich die Eispiraten also noch wie die Wildschweine in der Kuhle suhlten, nahm Koch den Puck nach Pass von Volek hinter dem Tor, im Slot auf und überwand Reich zum 1:1. Die Crimmitschauer Abwehr bewegte sich in dieser Szene tatsächlich auch wie ein Mann, der im Treibsand zu versinken droht und wedelte lediglich wehrlos mit den Armen. Diese Art von Gegenwehr kenne ich nur von den aufblasbaren Figuren vor amerikanischen Supermärkten. Damit nicht genug kreierte man nur 26 Sekunden später eine ähnliche Wehrhaftigkeit und ließ Bengtsson das Spiel mit dem Treffer zum 2:1 drehen. Glücklicherweise zog das Team sich Stück für Stück selber aus der Krise und Mirko „Die Torte“ Sacher knallte aus spitzem Winkel den Treffer bei Kuhn unters Dach. 2:2. Damit nicht genug schlug Adam McCormick 4 Minuten später auch noch zu und überwand Kuhn durch Freund und Feind hinweg gar zum 3:2. Verpasste Chancen gab es dennoch, denn warum unser Stadionsprecher nach Gegentreffern für Kuhn immer noch nicht etabliert hat Modern Talking mit „Cheri, Cheri Lady“ zu spielen, wird für immer sein Geheimnis bleiben.

Jerry, Jerry, Lady
Goin‘ through a motion
Love is where you find it
Listen to your heart

Im letzten Drittel spielte abermals Davis Koch den Stimmungskiller, als er in der 47. Minute zum 3:3 ausglich. Aus spitzem Winkel zog Koch ab, der Puck rutschte Reich durch die Schoner und wanderte von da ins Tor. Ein wenig unglücklich, aber die Eispiraten sammelten sich und vertrieben die Teufel mit dem 4:3 in der 55. Minute immer mehr in die tiefsten Zirkel der Hölle. Nach schöner Kombination im Powerplay mc cormickte der Adamsapfel der Eispiraten den Puck in die Maschen und erzielte somit die dritte Führung der Eispiraten an diesem Abend. Peter Russell nahm frühzeitig Kuhn aus dem Tor, nicht um mehr Druck zu erzeugen, sondern weil er wusste wie lang Kuhn zur Bank braucht. In der Zwischenzeit schnappte sich Dominic Walsh den Puck ließ die Nauheim mal kurz kühl abgeduscht stehen und vollendete auf Höhe des Mitteldrittels ins verwaiste Tor. Teufel ausgetrieben, Heimsieg, „You’re my heart, you’re my soul.“

Adamantium

Ausverkauftes Haus, Jahresabschlussparty, Derby. Es war angerichtet – zum Jahresabschluss sollten die Lausitzer Füchse im Sahnpark gastieren und wie zu erwarten, waren die Füchse auch in diesem Spiel einer der unangenehmeren Gegner.

Im ersten Drittel taktierten beide Teams rum, wie bei vier gewinnt und spuckten sich gegenseitig immer wieder in die Suppe und so entstand eine Partie, die ungefähr so aufregend war wie der Besuch bei der Oma, die über ihr Rheuma klagt.

Zum Glück sollte sich das im zweiten Drittel ändern, wenn auch zunächst für die falschen Farben. Nach 24. Minuten tanzte Lennard Nieleck mit der Abwehr Tango und ließ Kevin Reich mit seinem Schlenzer keine Abwehrchance. 3 Minuten später zirkelte Clarke Breitkreutz das Ding nach einem Wraparound auch noch an der Crimmitschauer Abwehr vorbei ins lange Eck von Kevin Reich und weil die ersten bei für Crimmitschauer frühsommerlichen Temperaturen doch zu frieren begonnen, heizte Adam the Canon den Eispiratenfans in der 35. Minute sehenswert ein. Verzögert, zieht ab, vergoldet. Der Junge hat momentan so einen Lauf, dem würde ich blind mein Erstgeborenes anvertrauen. In den Marvelcomics gibt es einen Helden namens Wolverine und Wolverines Skelett besteht aus einem fiktivem, unzerstörbaren Material – Adamantium. Der gemeine Leser weiß sicherlich wohin das jetzt geht – der ganz reale, unzerstörbare Adam der Eispiraten legte nach seinem Anschlusstreffer den Ausgleichstreffer gleich noch mit dazu. Wie? Verzögert, zieht ab, vergoldet. Der König Midas der westsächsischen Kleinstadt hatte mal wieder gezaubert und Stroh zu Gold gesponnen.

In der 52. Minute dann ließ Maxim Trepanier das erste Mal in dieser Saison wirklich aufhorchen, als er hinter dem Tor der Füchse mit einer schnellen Drehung die gesamte Hintermannschaft der Lausitzer verlud, vor das Tor zu Mackin spielte und der Morrone den Puck ins Tor semmelte. Zwar versuchten die Füchse noch einmal den Stimmungskiller zu spielen, aber mehr als einen Lattentreffer, der eh erst nach zwei Mal Pfosten einmal Latte als Tor zählt, sprang nicht hinaus. Im Anschluss konnten Crimmitschauer Fans und Mannschaft feiern und ein Jahr in welchem die gesamte Existenz des Crimmitschauer Eishockeys auf dem Spiel stand, konnte versöhnlich abgeschlossen werden. Heute geht es noch zu den Kassel Huskies. 19:30 Uhr ist Spielbeginn.

Adam McCormick– Der Junge mit den goldenen Händen
Mirko Sacher – Unverzichtbarer Abwehrrecke mit Goalgetterambitionen
Corey Mackin– Mr. Duracell