Seit rund vier Wochen schwitzen die Crimmitschauer Kufencracks im harten Vorbereitungsprogramm, in den Testspielen hingegen waren sie bislang nur wenig gefordert. Aus den fünf Duellen gegen die Oberligisten Rostock, Herne und Leipzig sprangen fünf Siege und satte 26:5 Tore. Gegen die qualitativ doch recht überschaubaren Gegner ist die bisherige Bilanz freilich kein Gradmesser. Der soll aber nun folgen, denn in den verbleibenden vier Vorbereitungsspielen kommt es zu den Vergleichen mit der Ligakonkurrenz aus Weißwasser und Selb.

Gegen die Lausitzer steht gleichzeitig das Finale um den diesjährigen Nord-Ost-Pokal im Fokus, denn beide DEL2-Clubs konnten erwartungsgemäß ihre Gruppe gewinnen. Bei den Füchsen war allerdings defensiv doch etwas mehr Sand im Getriebe als sich das Trainer Chris Straube gewünscht haben dürfte. 21 Gegentore in 6 Spielen sind verbesserungswürdig und Stammgoalie Leohn Hungerecker wird mit seinen Vorderleuten, allen voran Jens Baxmann, Steve Hanusch und Jakub Kania noch die ein oder andere defensive Extraeinheit im Training einlegen. Im Angriff hingegen flutscht es schon ganz gut bei den Füchsen, zumindest haben die kanadischen-finnischen Kontingentspieler-Duos, bestehend aus Hunter Garlent und Peter Quenneville sowie Roope Mäkitalo und Arttu Rämö, schon richtig gut eingeschlagen. Manch einer unkt, die Abhängigkeit von den Legionären sei zu groß, aber mit Clarke Breitkreutz und Toni Ritter stehen auch noch zwei erfahrene Cracks im Team, die sich in der DEL2 keinen Namen mehr machen brauchen. Das Riesentalent Bennet Roßmy weiß nach seiner Rookiesaison sicherlich auch noch eine Schippe draufzulegen.

Zum Abschluss der diesjährigen Vorbereitung bekommen es die Crimmitschauer schließlich mit DEM alten Rivalen aus den 90er Jahren und den frühen 00er Jahren zu tun: SELB. Der oberfränkische Erzrivale, unter Insidern auch „die Stadt bei Wunsiedel“ genannt. Noch immer hält die Partie am 10.03.1995 mit offiziell 7.250 Fans im Sahnpark den ewigen Zuschauerekord für ein Crimmitschauer Heimspiel – und wird es wohl auch immer bleiben. Die alten Zeiten sind aber längst vorbei und die Rolle David gegen Goliath hat sich inzwischen auch gedreht. So sind es nun die Crimmitschauer, die als „alte Hasen“ der DEL2 es mit dem Aufsteiger aus Selb zu tun bekommen und sicherlich Favorit sind. Das Team von Coach Herbert Hohenberger wird dabei aber selbstverständlich unangenehm sein, vor allem wenn man geneigt ist die Wölfe zu unterschätzen. Wie unangenehm, das bekamen Bad Nauheim und Dresden in den ersten beiden Testspielen des Wölferudels schon zu spüren, denn mit jeweils 3:4 aus Selber Sicht endeten die Spiele denkbar knapp. Auf dem Weg zum Saisonziel Klassenerhalt wird der kanadische Goalie Evan Weninger wohl die zentrale Rolle spielen und in der Liga wohl zu den Top-Goalies gehören. Wie weit ihn seine Vorderleute unterstützen können, wird man sehen. Immerhin sind da Namen wie Florian Ondruschka, Nick Walters, Brad Ross und Lukas Slavetinsky – ja, den gibt es auch noch; und er hat seine wehende Tolle inzwischen gegen eine Meister-Propper-Platte getauscht – in der Defenisve unterwegs, die man schon öfter gehört hat. Einem Wolf wird im Sahnpark sicherlich ein netter Empfang bereitet: Philipp Halbauer, der 278mal das heilige Trikot trug. Im Sturm vertraut das Trainerteam auf die Dienste des US-amerikanischen Aufstiegshelden Nick Meglio sowie die beiden kanadischen Neuzugänge Brett Thompson und Pascal Aquin, die das Zeug haben dürften in der Topscorerliste der Liga weiter oben mitzumischen.