Zeit für eine gar nicht so lustige Aufarbeitung …

Was hatten wir nicht alles an schönen Wortspielen vorbereitet um die Fuchsplage und die Eisgarfields durch den Kakao zu ziehen. Voller hämischer Vorfreude wurden Genialitäten vorbereitet wie „Warum die Landeshauptstadtkatzen scheinbar doch keine Brockies mögen.“ – ihr wisst schon, statt Brekkies … Ich habe mich drauf gefreut zu sagen, dass sich der Abklatsch des Wrestlers Brock Lesnar zu Brockmann verwandelte und dann zu Brockweg, aber nein – die Eispiraten legten ein desolates Sachsenderbywochenende hin und selbst mein ach so sonniges Gemüt geriet ins Schwanken und nun muss ich mich der Nichtleistung der Eispiraten widmen.

Dabei ist gar nicht so sehr das Warum im Vordergrund – Jeder Eispiratenfan konnte sehen warum die Mannschaft inklusive Trainer versagte. Es stimmte einfach gar nix. Liebe Mannschaft, wisst ihr wie das Spielergebnis von Seiten der Sprengigelanhänger gewertet wurde? Als Leichenfledderei! Nun, es mag ein geschmackloser Vergleich sein, aber die Anhänger der Betonbunkermaschinerie zeichnen sich jetzt auch nicht gerade durch erhabenen Geist aus, aber dennoch ist der Vergleich erstaunlich zutreffend.

Es gab kein Leben, kein Aufbäumen, keinen Kampf in der Mannschaft und was macht der Coach? Das was er am besten kann – drauf hauen. Hinterher entschuldigt er sich für die Leistung bei den Fans. Ehrlicherweise muss man fragen – welche Leistung?

Taten sich die Füchse anfangs noch schwer gegen die Eispiraten so mussten diese eben ein bißchen nachhelfen – ein Tor vom Bully weg, ein Gegentor in eigener Überzahl und der Empty – Netter reichten. Man kann nicht mal behaupten, dass die Füchse sich angestrengt haben – sie haben einfach nur die Defensivzone dich gehalten.

Der Offenbarungseid in Dresden zeigte die Wut und Ratlosigkeit unseres Teams – auf die Frage „Gibt es jetzt noch irgendwas um euch zurück ins Spiel zu kämpfen?“ antwortete der Eispiratenkapitän Patrick Pohl „Nö. Da jibt’s nischt. Die spielen ja watt se wollen mit uns.“ und DIESE Antwort macht uns als Fans wütend. Ideenlos, ratlos, konzeptlos, von Spieler bis Trainer und das Schlimmste – ohne jeglichen Ehrgeiz. Diese Aussagen beziehen sich natürlich nicht nur auf den Kapitän, sondern auf das gesamte Team.

In Crimmitschau ist man es durchaus gewohnt auch schwierige Phasen zu überstehen und nach vorn zu blicken. Trotz Niederlagen zeichnet es die Anhänger der Rot – Weißen aus treu und frenetisch ihr Team nach vorn zu peitschen und dies auch mit dem Wissen, dass es schwierige Phasen geben kann und darf, wenn der Kampf stimmt.

Wenn der Kampf stimmt! Sieben von 8 Sachsenderbies schenkten die Eispiraten diese Saison her und machten sich somit zum Gespött der sächsischen Konkurrenten und das in einer Art und Weise die absolut nicht annehmbar ist. Zu keinem Zeitpunkt hatte man gestern das Gefühl, dass die mittlerweile ELFTE Derbyniederlage in Folge irgendwie verhindert werden sollte. Von Minute eins an war spürbar – das Ding zieht Dresden. Elf mal in Folge unterlag man mittlerweile den Dekadenzbonzen.

Bazany bekam im November, trotz vieler kritischer Stimmen das Vertrauen ausgesprochen und die Fangemeinde sammelte sich und äußerte „Wenn das jetzt der Weg ist, dann gehen wir den gemeinsam.“

Es wurde sogar noch vor sich hin gegrantelt und behauptet „Einige, kämen aus ihren Löchern gekrochen.“ und dennoch rückte man zusammen, sprach Mannschaft und Trainer erneut das Vertrauen aus und erlebte – einen goldenen Dezember und dann wieder Alltagsfrust.

Mittlerweile ist der Glaube an ein Gemeinsam der Ernüchterung gewichen. Die Fans machen, was sie immer machen – sie setzen sich mit dem Team auseinander, hoffen, diskutieren, kritisieren. Die Entscheidung wie der Kahn wieder in ruhigere Fahrwasser gebracht werden soll, liegt bei den Verantwortlichen – bitte nicht wieder mit sehr harten Gesprächen, sondern mit Konsequenzen.

Wir wollen einfach wieder eine Reaktion sehen – Spieler, die laufen. Einen Trainer, der Lösungen bietet, statt drauf zu kloppen und die Bereitschaft den extra Meter zu gehen und endlich wieder den Bock auf ein Tor sehen. Wenn ich Leute kreiseln sehen will, stell ich mich auf den Jahrmarkt und schaue beim Karussell zu!

Zum Abschluss gibt es noch ein Katzenstatement – vom altgriechischen Philosophen Paulchen Panther „Heute ist nicht aller Tage, ich komm wieder keine Frage!“