Outdoor Game in Klingenthal – nun ist es soweit. Die Eispiraten treffen auf den Erzrivalen aus der Landeshauptstadt und etconline verrät schon vor dem Spiel, wer der Gewinner sein wird.



Und der Gewinner wird sein: Der Eishockeysport und seine Fans!

Fußballstadion war gestern! Mit dem Spiel am Schanzenauslauf in Klingenthal, umgeben von Wald und Bergen, setzt die DEL2 einen neuen Maßstab in Sachen „Outdoor Game“. Einen Zuschauerrekord wie in einem Stadion, wo normalerweise 22 Spieler einem Ball hinterherlaufen, wird es zwar nicht geben, dafür ein Winterspektakel der besonderen Art. Und was passt dann noch besser, als zu diesem Anlass die Eispiraten auf die Eislöwen treffen zu lassen.

Dass der Gewinner neben dem Eis feststeht, ist also klar. Aber auf dem Eis wird diese Frage um einiges kniffliger. Denn auf der Tabelle, die Dresden aktuell als 11. mit 64 Punkten soweit 136:141 Toren und damit als Playdown-Teilnehmer ausweist, sollte der Blick nicht allzu lange verharren. Vielmehr scheinen die Eislöwen im Saisonendspurt doch noch rechtzeitig die Kurve zu bekommen und steuern zielstrebig auf das Minimalziel direkter Klassenerhalt zu. Dafür hat man in Elbflorenz aber auch sehr, sehr tief in die Tasche gegriffen und neben Trainer Niklas Sundblad auch noch vier erfahrene Cracks der Kategorie Unterschiedspieler geholt. Davor waren auch bereits schon zwei weitere Cracks nachverpflichtet worden, so dass die Eislöwen im Saisonverlauf mit einem halben Dutzend Spieler nachlegen mussten. Unter Sundblads Regie jedenfalls hat Dresden in 12 Spielen 19 Punkte und 39:26 Tore eingefahren. Die aktuelle Siegesserie aus den Spielen in Kassel, in Freiburg und gegen Selb brachte gar 9 Punkte und 14:2 Tore ein – Dresden ist warmgespielt!

Einer der angesprochenen Unterschiedspieler ist Goalie Danny aus den Birken (8 Sp, 1.49 GT/Sp, 95.14%, 2 SO), der neben einigen Meistermedaillen der DEL vor allem die Olympische Silbermedaille in seinem Schrank hängen hat. Janick Schwendener (32 Sp, 2.81 GT/Sp, 89.41%, 0 SO) ist damit in die Rolle des Backups gedrängt.

Mit einem ehemaligen Nationaltorhüter im Rücken haben auch die Defender wieder ein besseres Gefühl auf dem Eis bekommen, was vor allem bei dem schwedischen Leistungsträger Simon Karlsson (44 Sp, 12+16) durchschlägt. Sein Landsmann und Ex-Kapitän David Suvanto (42 Sp, 9+12) muss aufgrund der übervollen Kapelle an Kontingentspielern jedoch regelmäßig um seine Einsatzzeiten kämpfen. Garret Pruden (37 Sp, 4+8), Bruno Riedl (44 Sp, 3+4), Nils Elten (42 Sp, 2+4), Nicklas Mannes (36 Sp, 0+5) und der nachverpflichtete Maxim Rausch (16 Sp, 0+1) sind aber im Kollektiv durchaus in der Lage, Suvanto angemessen zu vertreten, zumal der mit einer +/- Bilanz von -25 bislang nicht unbedingt glänzen konnte.

Kommen wir zu den restlichen Unterschiedspielern, denn neben Goalie aus den Birken sind es vornehmlich drei neue Angreifer, die Dresdens Offensivsschwächen allein schon aufgrund ihrer Vita ausmerzen sollen. Doch auch auf dem Eis zeigen Neu-Kapitän Travis Turnbull (D-CAN, 9 Sp, 4+5), Justin Florek (USA, 8 Sp, 6+2) und Tomas Sykora (D-CZE, 4 Sp, 1+2), dass sie dem Team als Retter in letzter Sekunde einen Push nach vorne geben können. Sobald sich der Deutsch-Kanadier Mitch Wahl nach seinem Handbruch wieder einen Platz in der Aufstellung erkämpft hat, wird von der Offensive der Dresdner, die lange Zeit nur von Tomas Andres (D-CZE, 46 Sp, 14+32), Johan Porsberger (SWE, 45 Sp, 14+27) und mit Abstrichen David Rundqvist (SWE, 42 Sp, 14+19) getragen wurd, durchaus noch etwas zu erwarten sein können. Niklas Postel (42 Sp, 7+13), Dani Bindels (40 Sp, 11+8), Yannick Drews (47 Sp, 5+8) und Vincent Hessler (38 Sp, 1+11) sorgen für die zweite Welle, während Adam Kiedewicz (42 Sp, 5+6), Matej Mrazek (42 Sp, 4+7), Tom Knobloch (45 Sp, 8+3), Ricardo Hendreschke (31 Sp, 2+7), Jussi Petersen (38 Sp, 1+3) und Matthias Pischoff (26 Sp, 0+2) in der Tiefe für viel Energie sorgen.

Es ist angerichtet! Nachdem das Outdoor Game seit Saisonbeginn immer irgendwie im Hinterkopf herumspukte, steht es nun direkt vor der Tür. Spieler, Fans und alle Verantwortliche wollen Teil eines besonderen Abends werden, der allen noch lange in Erinnerung bleiben soll.

ABER: In dieser Partie geht es nicht nur um Erinnerung und das beeindruckende Drumherum, sondern auch immer noch und vor allem um wichtige Punkte im Saisonendspurt. Dresden will sie auf dem Weg raus aus der Abstiegszone holen und Crimmitschau auf dem Weg zur direkten Playoff-Teilnahme – mindestens – und vielleicht sogar zum Heimrecht. Das Team, das sich am besten auf die Erfolgsfaktoren – Zweikampf gewinnen, Schuss blocken, Schuss abgeben, Tor schießen – fokussieren kann und am besten den Rummel außenrum ausblenden kann, hat die Nase schon ein Stück weit vorn.