Der 4:1-Auftaktsieg gegen die Krefeld Pinguine hallt auch einen Tag später noch nach. Fast 3.800 begeisterte Fans sahen eine kämpferische Mannschaft, die sich gegen den qualitativ übermächtigen Gegner bemerkenswert zur Wehr setzte und sich selbst für den Aufwand und das Durchhaltevermögen belohnte. Am zweiten Spieltag gehen die Eispiraten auf ihre erste Auswärtsreise, die ins Allgäu nach Kaufbeuren führt.


Ein Fehlstart in die Saison ist für die Crimmitschauer schon einmal kein Thema mehr, drei Punkte sind auf dem Konto – das, was pro Wochenende eine aussichtsreiche Zielmarke ist. Beim ESVK hingegen will man nach der Auftaktpleite in Weiden nun aber nachziehen und ebenfalls die ersten Punkte einfahren.

Die Allgäuer sind – neben DEL-Absteiger Düsseldorf – das Team mit den meisten Veränderungen im Kader und haben mit der Mannschaft von letzter Saison überhaupt nichts mehr zu tun. Dieser große Umbruch, der sich auch neben dem Eis mit dem sportlichen Leiter Patrick Reimer und Coach Todd Warriner vollzog, war aber in gewisser Weise auch nötig, da die vergangene Spielzeit mit der Playdown-Teilnahme durchaus als Rückschritt in der Entwicklung darstellt. In Kaufbeuren hat man sich inzwischen eben an die Playoff-Teilnahme gewohnt.

Einzig im Tor setzt man auf Kontinuität und baut weiterhin auf Vielspieler Daniel Fießinger (1 Sp, 4.22 GT/Sp, 84.62%, 0 SO) sowie Rihards Babulis als Backup.

Die Defensive ist mit Kapitän Bernhard Ebner (1 Sp, 0+0), der nach vielen Jahren in der DEL zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist, sowie John Rogl (1 Sp, 0+1) aus Landshut und Nicolas Appendino (1 Sp, 0+0) aus Bremerhaven auf den Spitzenpositionen runderneuert. Rio Kaiser (1 Sp, 0+0) und Paul Mayer (1 Sp, 0+0) kamen aus Weißwasser bzw. Bietigheim an die Wertach und wollen ihrer jungen Karriere hier den nötigen Schub geben. Fabian Koziol (1 Sp, 0+1) und U21-Spieler Jakob Peukert (0 Sp) sind als einzige Defender aus der letzten Saison übrig geblieben.

So ziemlich alles auf links gedreht haben die Verantwortlichen der Buron Joker auch im Angriff. Als Konstanten und Gesichter des Vereins blieben lediglich die Deutsch-Finnen Sami Blomqvist (1 Sp, 0+0) und Jere Laaksonen (1 Sp, 0+0) sowie Kämpferherz Max Oswald (1 Sp, 0+2) übrig. Die Kontingentstellen wurden komplett neu besetzt. Tyson McLellan (USA-CAN, 1 Sp, 1+0) will bei seinem dritten Verein in der DEL2 nochmal zeigen, was er drauf hat, und auch Ex-Eispirat Henri Kanninen (FIN, 1 Sp, 0+0) hat eine neue Heimat im Allgäu gefunden. Eine ganz interessante Personalie und Exot zugleich ist der D´Artagnan Joly (NED-CAN, 1 Sp, 1+0), der nach drei Jahren Oberliga (Erfurt, Tilburg) mit 69 Toren aus 135 Spielen nun eine Liga höher angreifen will. Ein vollkommen unbeschriebenes Blatt ist hingegen Joe Cassetti (USA, 1 Sp, 0+0), der in der vergangenen Saison in der englischen Liga verletzungsbedingt kein Spiel absolvieren konnte und zuvor ohne groß aufzufallen lediglich in der Universitätsliga NCAA aktiv war. Für Cassetti wird die DEL2 sicherlich zu einer großen Herausforderung. Weitere Neuzugänge auf wichtigen Positionen sind Alec Zawatsky (Heilbronn, D-CAN, 1 Sp, 1+0), Maximilian Hadraschek (Ravensburg, 1 Sp, 0+0), Maximilian Kislinger (Weißwasser, 1 Sp, 0+0) und Yannik Burghart (Freiburg, 1 Sp, 0+0). Nikolaus Heigl (1 Sp, 0+0), der per Förderlizenz vom Partner München abgestellt ist, wird eine Rolle als Shootingstar zugetraut. Außerdem stehen noch Philipp Krening und Florian Reinwald im Kader.

Im Vergleich zum Freitag bringt die Partie beim ESVK eine völlig andere Ausgangssituation für die Eispiraten mit sich. Denn dem Start gegen Krefeld als absoluter Außenseiter folgt nun eher ein Gegner auf Augenhöhe. Die runderneuerten Kaufbeurer werden nach aktueller Einschätzung im gleichen Jagdrevier wie die Eispiraten aktiv sein, wo es vier Pre-Playoff-Plätze zu erlegen gibt.