Endlich geht sie wieder los! Die Eishockeysaison und zu Beginn der Saison sollten gleich zwei ordentliche Brocken vor den Eispiraten liegen, doch mit Herz, Kampf und kräfteschonenden Unterzahltoren konnten 4 Punkte eingeheimst werden. Wir schauen mit unserem ironischen Backcheck zurück auf die Punktejagd.

Eispiraten Crimmitschau – Krefeld Pinguine

Backcheck’s Back! Alright

Ähnlich wie die Backstreet Boys zu Beginn der 2000er bringe ich die Mädels zum Kreischen und die Männer werfen vor Begeisterung ihre T-Shirts und tanzen mit freiem Oberkörper und Dadbody zu den heißesten Beats des Backcheckboys.

Da der Stadionsprecher der Krefeld Pinguine ungefähr die Kreativität einer Straßenlaterne hat, wollen wir dem armen Kerl natürlich auch wieder etwas Futter geben, damit er dann vor der gelben Wand seinen wohlverdienten Applaus bekommen kann.

Die unbeliebte, kleine Schwester der DEG mit Teenagerallüren sollte zum Auftakt ihr Stelldichein im Sahnpark geben und mit einem gehörigen Dämpfer die heiligen Hallen wieder verlassen. Die Krefeld Pinguine. Satte 46 Schüsse bekam Kevin Reich auf seinen Kasten – passieren ließ er lediglich einen. Das Abwehrbollwerk der Eispiraten hielt die Pinguine kontrolliert in den ungefährlichen Zonen und was doch mal durchkam, hatte der Reichsverschluss sicher in seiner Fanghand.

Während die Pinguine im ersten Drittel noch ordentlich die Zügel in der Hand hielten und die Eispiraten phasenweise vorführten, fingen sich die Mannen von Jussi Tuores mit der Zeit und konnten sich Stück für Stück in das Spiel hinein beißen. Zu oft kreiselten die Krefelder lediglich um das Tor von Kevin Reich und viele der Angriffsaktionen blieben brotlose Kunst. Die Eispiraten hingegen zeigten sich ab Drittel zwei deutlich verbessert und so marschierte Tim McGauley in der 24. Minute vor das Tor von Felix Bick, schlich behutsam um das Tor herum, als wolle er sich erst noch an den Kasten anschmiegen, nur um Bick dann den Puck am rechten Pfosten ins Netz zu legen. Die Pinguine standen dabei brav wie die Eislauflernpinguine der Bambinis Spalier und bewunderten das wehende Haar des Kanadiers und weil es so schön war, legte McScorley dann in Unterzahl gleich noch eins nach. Greg Kreutzer spitzelte an der eigenen, blauen Linie einen Krefelder Pass weg und schickte Vinnie Saponari im Verbund mit Tim McGauley auf die Reise für eine 2 auf 0 Situation und weil Felix Bick in so einer Situation das Selbstbewusstsein eines Kindergartenkindes vorm ersten Kitatag zeigte, war es ein leichtes den Spielstand auf 2 zu 0 zu erhöhen. (29. Minute) Sichtlich verunsichert, ließen die Pinguine einige Zeit verstreichen bevor sie zurück in die Spur fanden, ohne jedoch zwingend gefährlich zu werden.

Im letzten Drittel bäumten sich die Schwarz – Gelben noch einmal auf und David Cerny war es vergönnt den ersten Treffer für seine Farben zu erzielen. Einen Schuss von Jon Matsumoto, nahm Cerny auf der linken Seite auf und konnte kompromisslos in das verwaiste Tor der Westsachsen einnetzen. (47. Minute) Da das Crimmitschauer Publikum jedoch ein ganz feines Gespür für die eigene Mannschaft hat und keinen Klatschpappenhannes braucht, schmetterten die rot-weißen Fans nur noch euphorischer „Die Stadt mit den qualmenden Schloten“ und hinterließ bei Mannschaft und Gegner eine ordentliche Portion Gänsehaut. Neu angefacht von dieser Euphorie eroberten Ladislav Zikmund und Denis Sheyvrin im Angriffsdrittel den Puck an der Bande und in Vadim – Slivchenko – Gedächtnismanier legte dieser den Puck für Milan Schmidulik auf und im Nachstochern stellte dieser die Zwei – Tore – Führung  zum 3:1 wieder her. 51. Minuten waren hier gespielt und auch wenn Thomas Popiesch bereits vier Minuten vor Schluss den „Goalie“ zog, konnte der Karnevalsverein der Trauer den Spielstand nicht mehr entscheidend drehen. Im Gegenteil in der 58. Minute vergoldete Corey Mackin den Abend mit seinem Treffer zum 4:1 Endstand. Kurios dabei – die Eispiraten lieferten im gesamten Spiel nur 11 Torschüsse auf das Tor, aber es zeigt sich wieder einmal mehr – es macht die Qualität, nicht die Quantität.

ESV Kaufbeuren – Eispiraten Crimmitschau

Zum zweiten Spiel des Wochenendes zogen die Eispiraten aus um den Jokern aus Kaufbeuren das Fürchten zu lehren. Gegen Ende des Spieles schlug jedoch scheinbar der Skorbut zu und die Kräfte schwanden zusehends.

Bereits zu Beginn des Spiels sollten die Eispiraten einem Rückstand hinterherlaufen. Flinkwie ein Strauss in der australischen Savanne stolzierte Alex Zawatsky auf links durch und legte für Max Oswald auf, der das Ei nur noch in das Netz hinter Kevin Reich bugsieren musste. „Ach du dickes Ei, das geht ja gut los.“ „Ei, der Daus.“ „Nicht, dass Kaufbeuren WeltmEIster wird.“ Okay, okay, genug rumgeeiert. Zurück zum Spiel. Damit war die Jagd für die EIspiraten jedoch eröffnet und Angriff um Angriff brachte man die Mannen von Todd Warriner in Bedrängnis. Mirko Sacher legte im Powerplay auf für Vinnie „Zap“onari und dieser zielte ganz genau und ließ Daniel Fliegenfänger in der 11. Minute keine Abwehrchance beim ersten Treffer der Eispiraten. Das Aufblasmännchen des Jokereinlaufs hat mehr Körperspannung als „Dan the man.“ und so wedelten die Gummiärmchen des Kaufbeurer Hüters auch beim zweiten Treffer der Eispiraten in der 27. Minute lediglich hilflos in der Luft, als Denis Sheyvrin in Unterzahl von Luis Brune mustergültig bedient wurde und die hochverdiente Führung zum 1:2 für die Eispiraten erzielt werden konnte. Wären die Kräfte der Eispiraten gegen Ende des Spieles nicht deutlich geschwunden, hätten die Joker sich sicherlich nicht über das 1:3 beschweren können. So sollte es jedoch dem früheren Werbeträger der Kinder Schokolade Nikolaus Heigl in der 45. Minute gelingen für die Joker auszugleichen. Im Ernst – nehmt euch die Kinderschokoladepackung und vergleicht Klausi mit dem Kinderriegelkind. Corey Mac  KING konnte diesen Makel natürlich nicht stehen lassen und stellte lediglich zwei Minuten später, die erneute Führung für die Eispiraten wieder her. Auf links zog der royale Räuber der Meere in Unterzahl bis vor das Tor von Fießinger und zirkelte Dan the man das Gummigeschoss zum 2:3 ins kurze Eck (47. Minute). Doch die Joker zeigten Durchhaltewillen und kämpften sich abermals zurück. Eine wunderbare Einzelaktion von Joe Cassetti ließ die Eispiratenhintermannschaft aussehen wie die Tanzgruppe einer Altenpflegeeinrichtung – bißchen steif in den Gelenken, so richtig am Stock festhalten geht auch nicht und schnelle Bewegungen schon gar nicht und so knallte Cassetti den Puck hinter Reich ins Netz. Bockstarke Einzelaktion und mit diesem Treffer sollte es in die Verlängerung gehen, welche die Eispiraten in Unterzahl bestritten und weil die Kräfte so langsam schwanden, schlug der Kahn der Eispiraten doch leck und nach einem scharfen Pass von McLellan konnte der französische Musketier D’Artagnan Joly für die Kaufbeurer den Zusatzpunkt sichern.

Das erste Wochenende ist gespielt und gegen den selbst ernannten Aufstiegskevin und die schwer zu bespielenden Joker stehen am Ende vier Punkte zu Buche. 3 Unterzahltore und 4 Tore bei numerischer Gleichheit sprechen für ein konsequentes Spielkonzept und Platz 4 in der noch jungen Tabelle steht den Eispiraten gut zu Gesicht. Bereits am Freitag geht es weiter gegen die Kassel Huskies, die im Vorbeigehen die Nauheimer zerlegt haben. Es zeichnet sich ein heißes Duell ab und wir berichten natürlich wie immer.