Binnen 5 Tagen gelang nach Weißwasser auch dem zweiten Traditionsverein aus Sachsen ein Sieg gegen das Team aus der Landeshauptstadt und stürzte dieses aufgrund ihrer hohen Ansprüche in das Tal der Tränen. Die Eispiraten nahmen vor knapp 2600 Zuschauern erneut mit einem Rumpfteam die Herausforderung an und bestanden die Bewährungsprobe mit Bravour. 40 Minuten lang bändigten sie die Löwen im Käfig Sahnpark, unterbrochen von einer geförderten Übermacht im Mitteldrittel. Die Tore für die Westsachsen erzielten Lukas Pozivil und Martin Bartek, der nach seinem game winnig goal vor emotionaler Erfurcht auf die Knie sank.

Das Spiel begann mit einem Pfeifkonzert als liebevolle Begrüßung für den abgewanderten Höller. Die Eispiratenfans haben ihm nach seinen vorherigen gegenteiligen Beteuerungen den Wechsel an die Elbe nicht verziehen. Wie in Frankfurt legten die Hausherren los wie die Feuerwehr und belagerten das Tor von Zwette. Erst in der 5. Minute hatte auch Ryan Nie eine Möglichkeit, im Spiel aktiv mitzuwirken. Nach guten Aktionen von Martin Bartek, Jason Pinizzotto und Rückkehrer Jakub Körner erzielte Lukas Pozivil in Überzahl überlegt das Führungstor und endlich seinen ersten Treffer im westsächsischen Dress. Die Crimmitschauer waren weiter tonangebend und führten verdient, doch mit zunehmender Spieldauer  sah sich Ryan Nie nun immer mehr im Mittelpunkt des Geschehens.

Das Mitteldrittel war zum wiederholten Mal geprägt von einem Hauptdarsteller, der gar keiner sein soll: HSR Fischer verwechselte die Eisfläche mit der Fischer-Show, Leittragende waren die Hausherren, die gleich mal die Hälfte der Spielzeit in Unterzahl agieren mussten aufgrund seltsamer, einseitiger Regelauslegungen. Doch mit viel Einsatz, Leidenschaft, einem gewohnt starken Ryan Nie und unbändigem Teamgeist lies man nur den Ausgleich von Kruminsch zu, der Ryan Nie im kurzen Eck überraschen konnte. Eigene Torchancen waren logischerweise Mangelware, aber durch Martin Bartek oder Mark Lee hatte man gute Gelegenheiten.

Das Schlussdrittel gestaltete sich mangels unsinnig verteilter  Strafzeiten ärmer an Höhepunkten. Beide Teams agierten vorsichtig und zurückhaltend, doch die Eispiraten wollten unbedingt siegen und agierten zunehmend bissiger. Vergaben Lukas Pozivil in einer kuriosen Situation und Martin Bartek noch eine 100% Torchance, traf selbiger per Direktabnahme nach einem Traumpass von Ivan Ciernik zum viel umjubelten Siegestreffer. Endlich gelang es dem meist gescholtenen Eispirat etwas zurückzugeben und sein spielerisches Potential abzurufen. Danny Pyka und Patrick Pohl hätten die Führung sogar ausbauen können, bevor die Eispraten gegen Spielende noch einige brenzlige Situation gegen 6 Dresdener Feldspieler überstehen mussten.