Heute gibt es mal wieder Noten für die Eispiraten-Cracks, schließlich sind seit Sonntag dreiviertel der Hauptrunde vorbei! War man bis vor kurzem geneigt, durch die Bank ein „Versetzung gefährdet“ ins Notenheftchen der Crimmitschauer zu schreiben, hat das Team seine Hausaufgaben zuletzt aber offenbar wieder besser erledigt.

Der Start ins dritte Saisonviertel war mit dem Auswärtssieg beim souveränen Tabellenführer Kassel überaus gelungen und auch der Abschluss kann sich mit zuletzt drei Siegen in Folge und 10 Punkten aus 4 Spielen sehen lassen. Alles dazwischen war aber ehrlich gesagt einfach nur der blanke Horror mit 8 Niederlagen in Folge. So blieb der Zählerstand der Eispiraten bei 13 stehen. Zum Vergleich: Im ersten Viertel waren es 14 Punkte, im zweiten deren 17.

Die Torstatistik hat sich dem angepasst: Auf 38:50 folgten 37:47 und in den letzten 13 Partien waren es nun deren 36:51 und damit der schwächste Wert.

Und weil aller guten Dinge drei sind, noch ein Blick auf die Entwicklung der Special Teams: Leider ebenfalls rückläufig. Im Powerplay sank die Quote auf 11,1% (21,6% und 12,8% zum Vergleich) und in Unterzahl konnten nur 72,0% der Situationen gekillt werden (78,6% und 82,1%), in beiden Kategorien also die bislang schwächsten Saisonwerte.

Und wie haben sich die einzelnen Spieler entwickelt?

Note 1

Kann wie schon im zweiten Saisonviertel nicht vergeben werden!

Note 2

Ty Wishart (bisherige Noten: -, 2)
So stellt man sich den idealen Verteidiger vor. Hätten wir doch nur sechs davon! Hinten eine Bank. Antizipiert die Situationen auch unter Bedrängnis und entscheidet meistens goldrichtig. Und offensiv hat er mehr Schüsse abgefeuert als manch Stürmer im Team.

Alex Wideman (3, 2)
Sieht man Widemans Doppelkinn, erschrickt man erstmal und denkt, dass da einer nicht fit ist und mit der Weihnachtsgans zu kämpfen hat. Aber nach seiner Verletzungspause kann man wohl nur sagen: Er kam, sah und siegte. Sofort brachte der Flügelflitzer wieder Schnelligkeit, Trickreichtum und Torgefahr ins Eispiraten-Spiel, was der Mannschaft offenbar sehr gut tut.

Note 3

Michael Bitzer (4, 3)
Er passt sich halt der Mannschaft an. Läuft es, hat er seinen Anteil am Erfolg. Läuft es nicht, geht er mit der Mannschaft unter. Und so war auch im dritten Viertel wieder der ein oder andere Fehlgriff dabei, aber auch starke Paraden. Auch mal der Turm in der Schlacht zu sein, wenn seine Vorderleute schwächeln, das fehlt noch.

Dominic Walsh (1, 2)
In Sachen Toreschießen lief da nicht mehr viel zusammen, doch Walsh ließ nie locker und brachte immer wieder Energie ins Spiel. Zuletzt hat er als Verteidiger – wenn auch nicht fehlerfrei – seine Allrounderqualitäten wieder gezeigt. Inzwischen als Leader kaum mehr wegzudenken.

Vincent Schlenker (5, 4)
Patrick Pohls Schatten leidet mit, wenn dem Best Buddy nichts gelingt und er profitiert gleichermaßen von dessen Geniestreichen. Eine Note besser als Pohl, weil er auch im eigenen Drittel am Gegner arbeitet.

Adrian Grygiel (3, 3)
Der Eispiraten-Kapitän ist mit Herzblut bei der Sache, das merkt man. Kaum einer ärgert sich auf dem Eis so sehr über vergebene Torchancen wie er. Als es hart auf hart kam, war seine Führungsqualität als Kapitän gefragt und scheinbar hat er hier in den letzten 2 Wochen einige richtige Worte für seine Kollegen übrig gehabt. Ist zudem wieder als Mann für die wichtigen Tore aufgetreten.

Note 4

Mark Arnsperger (-, -)
Nun hat er einige Spiele am Stück bekommen und gezeigt, dass man mittelfristig auf ihn bauen kann. In Sachen Reflexe und Ruheaustrahlung merkt man den Unterschied zu Michael Bitzer zwar schon recht klar, dennoch muss einem nicht bange sein, wenn er zwischen den Pfosten steht. Das war bei manch Backup der letzten Jahre ganz anders.

Mitch Wahl (-, 2)
Der Einstand im Eispiraten-Trikot hat wohl ein wenig getäuscht, denn so stark der Deutsch-Amerikaner auch startete, so stark hat er nachgelassen. Ist in der bislang schwierigsten Saisonphase vollkommen abgetaucht. Hoffnung macht nun sein Mitwirken neben Pohl und Schlenker.

Ole Olleff (2, 3)
Nach einer sehr starken ersten Saisonhälfte hat sich Olleff zuletzt vermehrt „Böcke“ geleistet, die man von ihm gar nicht gewohnt ist.

Patrick Pohl (5, 4)
Offensiv hat er seine Performance steigern können, aber ihm haftet noch immer das Manko an, dass er meist erst gerade einmal über die Mittellinie gefahren kommt, wenn der Gegner schon zum Torjubel abdreht. Will heißen: Die Defensivarbeit ist eine mittlere Katastrophe.

David Kuchejda (-, 5)
Wurde zwischenzeitlich bis in die vierte Reihe durchgereicht. In der neu formierten ersten Reihe soll er Fyten und Wideman den Rücken freihalten und agiert als nimmermüder Defensivstürmer. Erfüllt diese Aufgabe auch gut, aber ein Stürmer ist eben auch da, um offensive Akzente zu setzen und da fehlt es doch bei Weitem.

Austin Fyten (3, 3)
Dass sich Fyten trotz Widemans mehrwöchiger Verletzungspause mit dem Topscorerhelm keinen Hauch absetzen konnte, liegt schwer im Magen. Der Amerikaner war in dieser Zeit irgendwie nicht existent. Widemans Rückkehr war dann aber wohl so etwas wie der Ketchup-Effekt, denn seitdem zeigt Fytens Formkurve wieder deutlich nach oben.

Marius Demmler (2, 3)
Bekam zwischenzdurch sogar in Unterzahl das Vertrauen der Trainer und agierte meist in der verkappten vierten Reihe mit Kuchejda und wechselndem Center. Dadurch konnte sich Demmler nicht mehr ganz so aufdrängen wie noch zu Saisonbeginn, muss aber einfach weiter an sich arbeiten. Potential ist da.

Lukas Vantuch (2, 3)
Wie der zweite Anlauf im Deutschtest lief, ist bislang nicht durchgedrungen und so verbleibt Vantuch bis auf Weiteres als Kontingentspieler im Team. Und für diesen Status muss man leider festhalten: Das ist zu wenig. Wenngleich Vantuch im Spiel omnipräsent ist, so ist die Scoringausbeute für einen Kontingentspieler schlichtweg zu gering. Zuletzt tauchte er etwas häufiger auf dem Scoreboard auf, was Hoffnung keimen lässt, dass seine intensive und durchaus kluge Spielweise sich auch noch in Erfolg ummünzen lässt.

Note 5

Philipp Halbauer (4, 4)
Es macht fast den Eindruck, als sei das Crimmitschauer Eigengewächs am Ende seiner Entwicklung angekommen. Es geht irgendwie nicht mehr vorwärts bei ihm und die technischen Mängel im Passspiel, das so manches Icing hervorbringt, und die Hektik bei Puckbesitz sind unverkennbar.

Christoph Körner (5, 5)
Weltmeister im Auslassen bester Torchancen und auch sonst technisch und läuferisch das ein oder andere Mal von den Gegnern die Grenzen aufgezeigt bekommen. Körner ist in den Scoring Lines (noch?) fehl am Platz.

Felix Thomas (4, 4)
Im Verbund mit André Schietzold war das leider gar nichts. Zuletzt mit neuem Partner wieder leicht verbessert, aber die Spieleröffnung, eigentlich eine seiner Stärken, wird schmerzlich vermisst.

André Schietzold (3, 4)
Siehe Felix Thomas. Und hinzu kommt, dass Schietz die Schludrigkeit wohl nicht mehr loswird. Auch schien er mitunter ziemlich unfit.

Hagen Kaisler (4, 4)
In Kassel hat sich Kaisler innerhalb eines Wechsels in drei Schlagschüsse geworfen und damit sein großes Kämpferherz bewiesen. Um in der DEL2 ein guter Defender zu sein, braucht es aber noch mehr, etwa Stick- und Puckhandling und eine gute Schlittschuhtechnik. In diesen Bereichen besteht aber zum Teil deutlicher Nachholbedarf.

Note 6

Nein, so schlimm war dann doch keiner im Eispiraten-Team drauf, dass er sich diese Schmach „verdient“ hätte.

ohne Bewertung

Für Carl Hudson endete das Viertel bereits nach zwei Spielen wegen Fußbruchs. Mal sehen wann und wie stark er zurückkommt.

Viktor Braun und Tim Manuel Goldemann waren zwar ein paar mal auf dem Spielberichtsbogen, Eiszeit sprang aber keine heraus. Und auch Tomas Knotek lassen wir mal außen vor, weil er nicht mehr im Kader steht.