Knapp über 500 km trennen die beiden Clubs, doch seit März 2024 besteht eine nicht mehr wegzudenkenden Nähe, die man auch Rivalität nennen könnte. Nun kommt es zum Wiedersehen zwischen Crimmitschau und Krefeld – die sportlichen Gegensätze könnten im Vergleich zum März aber kaum größer sein.



Es trifft der Erste auf den Letzten. Krefeld empfängt Crimmitschau. Dass die sportlichen Unterschiede zwischen den Pinguinen und den Eispiraten etwas mehr als ein halbes Jahr nach der Playoff-Sensation im Sahnpark derart groß sind, lässt einen Eispiraten-Fan schon etwas traurig zurück. Andererseits gilt es auch zu bedenken, dass die Rheinländer im dritten Jahr ihrer DEL2-Zugehörigkeit nun doch endlich mal nach ihem Traum von der DEL-Rückkehr greifen wollen und dafür abermals jeden Stein umgedreht und vor allem jeden Euro in die Hand genommen haben.

Die wohl wichtigste Personalentscheidung wurde auf der Trainerposition getroffen, die nun von Thomas Popiesch ausgefüllt wird. Popiesch war in den letzten Jahren maßgeblich am kometenhaften Aufstieg Bremerhavens beteiligt, gekrönt von der Playoff-Finalteilnahme in der zurückliegenden Spielzeit. Nur der Titel blieb Popiesch, der zu seinen rheinländiscen Wurzeln zurückkehrt, verwehrt. Nun soll das eine Etage tiefer gelingen.

Das Personal dafür ist auf jeden Fall vorhanden und trumpft bereits auf der Torwartposition auf. Felix Bick (8 Sp, 1.83 GT/Sp, 93.93%, 1 SO) war und ist der überragende Rückhalt, unterstützt von Matthias Bittner und Julius Schulte.

In der Abwehr machte sich nach der letzten Saison erst einmal Katzenjammer breit, als die Eishockey-Ikone Christian Ehrhoff endgültig seine imposante Karriere beendete. Dass er sein letztes Profispiel im Sahnpark absolvierte, wird ihm keiner mehr nehmen können. Die hinterlassenen Fußstapfen sind da natürlich riesig. Neuzugang Davis Vandane (CAN, 9 Sp, 2+5) kann hier den großen Zeh evtl. schon ausfüllen, man muss sich aber insgesamt keine großen Sorgen um die Abwehr der Pinguine machen, denn die war letzte Saison schon gut und es wurden ja ansonsten auch alle Leistungsträger wie Erik Buschmann (5 Sp, 0+0), Philip Riefers (9 Sp, 1+2), Maximilian Söll (6 Sp, 1+1) und David Trinkberger (9 Sp, 0+0) gehalten. Steven Raabe (9 Sp, 2+2) kam noch neu hinzu und Carl Konze belegt eine U21-Stelle.

Das kleine Manko, das in der letzten Saison den großen Wurf verhinderte, sucht man schon eher in der Offensive bzw. dem dortigen Verletzungspech. Zu viele Ausfälle mit zu vielen Umstellungen kosteten letzlich das ein oder andere Erfolgserlebnis – das soll heuer nun anders werden. Dafür wurden die absoluten Stars wie Matt Marcinew (CAN, 6 Sp, 6+4), Lucas Lessio (CAN, 6 Sp, 2+5), Jonathan Matsumoto (9 Sp, 3+7) und Alexander Weiß (9 Sp, 5+3) weiter an den Standort gebunden und mit Max Newton (CAN, 9 Sp, 4+7) ein Topscorer-Kandidat hinzugeholt. Alles in allem zeigen die Pinguine im Angriff bislang schon eine richtig große Spielfreude und haben vor allem ein gemeinsames Spielverständnis, was Gefahr aus allen Reihen erzeugt. Hierbei bilden Philipp Kuhnekath (9 Sp, 2+2), Neuzugang Maximilian Hops (9 Sp, 2+2), Mike Fischer (3 Sp, 0+3), Leon Niederberger (8 Sp, 0+3), Christian Kretschmann (9 Sp, 1+2) und Jerome Flaake (1 Sp, 0+0) gewichtige Rollen. Tim Schütz, Konstantin Redinger und Niclas Foks komplettieren den Angriff.

Die Frage aus der Beitragsüberschrift wiederholen wir nochmals: Was kann da schon schiefgehen? Eigentlich gar nichts, denn wenn der Letzte beim Ersten antritt, dann sind die Rollen klar verteilt. Und es ist auch egal, was im März 2024 mal war. Denn dass die Eispiraten in der aktuellen Verfassung beider Teams  einen Sieg auf der linken Rheinseite einfahren werden, würde einer riesen Überraschung gleichkommen, weshalb die 9. Saisonniederlage im 10. Spiel zwar noch nicht herbeigeredet werden sollte, aber als erwartbar einzustufen ist.