Am kommenden Freitag starten die Eispiraten in die Saison 2017/18. Nach der Vorbereitung mit acht Testspielen sind bei weitem noch nicht alle Fragen zum Team beantwortet. etconline widmet sich in einem Zweiteiler den wichtigsten.

Olivier Roy – Quotenkönig oder Fliegenfänger?
Wären letzte Saison nicht ein paar Verletzungsprobleme aufgetreten, wäre Roy wohl nie und nimmer in die DEL 2 „abgestiegen“ – so die einhellige Meinung über den kanadischen Goalie, dem in seiner Karriere Fangquoten unter 90% fremd geworden sind. Die Vorschusslorbeeren muss der Torhüter aber erst einmal in der Realität bestätigen. Die Testspiele, gerade das letzte Match gegen Landshut mit etlichen Wacklern, konnte Roy dazu noch nicht nutzen.

Clemens Ritschel – Bereit?
Die Meinungen zum Neuzugang aus Halle sind bisweilen kritisch, denn nicht wenige Beobachter zweifeln die Verlässlichkeit des Backups an und geraten bei dem Gedanken an eine Verletzung Roys bereits in Panik. In den Testspieleinsätzen konnte Ritschel die Zweifel nicht gänzlich ausräumen.

Danny Pyka und Ales Kranjc – Reicht Routine alleine?
Bei Laufduellen sollte Danny Pyka lieber nicht mehr der letzte Mann sein, denn dem 33jährigen sieht man die Geschwindigkeitsdefizite inzwischen deutlich an. Mit Routine könnte er allerdings einen Ausgleich schaffen. Routine hat auch der slowenische Nationalspieler Ales Kranjc, ist jedoch mit 36 Lenzen auch nicht mehr der jüngste. Eine gute Balance zwischen Defensive und Offensive wird der Neuzugang aus Bad Nauheim und einmaliger Torschütze in der Vorbereitung finden müssen. Nach vorne sah das bisweilen schon ganz gut und durchdacht aus, hinten waren einige Wackler dabei.

André Schietzold – Die Auferstehung des Kapitäns?
Die Saison 2016/17 des André Schietzold war ein Sinnbild für das gesamte damalige Team. Irgendwie total verkorkst und wahrlich kein Ruhmesblatt in der Geschichte des Crimmitschauer Eishockeys. Am Ende konnte das Schlimmste gerade noch abgewendet werden. Für Schietz geht es nun darum, an frühere, wesentlich bessere Leistungen anzuknüpfen und in seinem bestätigten Amt als Kapitän wieder ein Team zusammenzuhalten, das den Namen auch verdient. Leider wird Schietzold wegen seiner Handverletzung erst um den 10.Spieltag herum ins Geschehen auf dem Eis eingreifen können. Bis dahin liegt seine Hauptaufgabe in der Teamführung.

Will Weber – Abwehrstabilisator oder Strafbankkönig?
Manche sehen in Will Weber ein ganz wichtiges Puzzlestück, um der Abwehr der Eispiraten nach Jahren des Schießbudentums wieder Stabilität und Durchsetzungskraft zu verleihen. In der Vorbereitung fiel der Deutsch-Amerikaner aber eher durch viel zu viele Strafzeiten auf.

Elia Ostwald – Abwehrstabilisator oder Augenwischerei?
Analog zu Will Weber hält man auch auf Ostwald ganz große Stücke, denn der Abwehrhüne hat das Zeug zum wichtigen Mann in der Hintermannschaft. In Weißwasser spielte er eine hervorragende letzte Saison in der 1. Reihe. Aber: War Ostwald nur Nutznießer von Parkkonen, Swinnen, Hayes und Svoboda? Oder war er maßgeblich daran beteiligt, dass das Quintett so blendend funktionierte?

Die jungen Wilden – Dem gestiegenen Niveau gewachsen?
Die Jungspunde Ole Olleff und Philipp Halbauer können ihren noch jüngeren Kollegen Kosianski, Braun und Rudert schon berichten, wie es in der DEL 2 so zugeht, befinden sich aber selbst noch immer ganz am Anfang ihrer Karriere. Hier gilt es für beide, mit dem gestiegenen Niveau in der Liga Schritt zu halten und sich stetig zu verbessern. Bei Philipp Halbauer hat man manchmal das Gefühl, dass er bereits an der Grenze spielt und es nicht nur an der körperlichen Komponente, sondern auch an der Spielübersicht hapert. Da kann Olleff mit seinen Verteidigergardemaßen schon einen deutlichen Vorsprung verzeichnen.

Noch Fragen?

Ja, ganz gewiss. Denn auch im Sturm ist noch längst nicht alles klar. Mehr dazu morgen.