[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 – Saison 2015/16
7. Spieltag am 02.10.2015
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Ausgerechnet für den bislang schwächsten Gegner in dieser Saison hoben sich die Eispiraten Crimmitschau ihre bis hierher schlechteste Saisonleistung auf und unterlagen am Ende verdient mit 1:4, bleiben damit auswärts ein gern gesehener Punktelieferant bei 4 Niederlagen in 4 Spielen und 6:18 Toren.

Immerhin gab es auf dem personellen Sektor eine kleine Entspannung, denn Neueinkauf Ty Wishart setzte sich quasi vom Flugzeug direkt in den Mannschaftsbus nach Kaufbeuren und lief am Abend bereits im Trikot der Eispiraten auf. Wishart lieferte den Umständen entsprechend eine gute Partie ab, zeigte konsequentes, faires Körperspiel und setzte seine Größe bzw. Reichweite in den Zweikämpfen gut ein. Hier dürften sich die Eispiraten eine Verstärkung geangelt haben. Weiterhin nicht im Team standen aber der verletzte Matt Foy und Martin Heinisch, der nach Auskunft von Pressesprecher Stefan Aurich in den letzten drei Tagen zur Beobachtung im Krankenhaus war, eine genau Diagnose aber bislang nicht gestellt werden konnte. Heinischs Rückkehr ist damit weiter ungewiss.

Eine stark dezimierte Truppe von 16 Feldspielern und 2 Torhüter sollte es also richten, musste aber bereits nach anderthalb Minuten einem Rückstand hinterherlaufen. Erik Gollenbeck brachte den Puck nicht aus dem Drittel und danach agierte die Abwehr wie ein Hühnerhaufen. 4 Spieler der Eispiraten tummelten sich in der linken Spielhälfte, während der völlig freistehene Josh Burnell den Puck erhielt und einfach abzog. Ryan Nie war mit der Fanghand noch dran, aber die Scheibe hatte zu viel Drall und sprang ins Netz. Der Gameplan war damit nach nicht einmal zwei Minuten über den Haufen geworfen. Vom Rückstand geschockt versuchten die Crimmitschauer über den Kampf ins Spiel zu kommen, so dass sich eine sehr intensive und von kompromisslos geführten Zweikämpfen geprägte Anfangsphase ergab. Der entscheidende Unterschied wurde aber bereits in dieser Phase deutlich, denn Kaufbeuren spielte ein schnelles Umkehrspiel und suchte sofort den Abschluss, während Crimmitschau zu viel brotlose Kunst fabrizierte und nur selten in die gefährliche Zone vor dem Tor vordringen konnte. Die besseren Chancen verzeichneten aber dennoch die Sachsen als Jakub Körner zunächst bei angezeigter Strafe (6-5) die Scheibe an den Pfosten nagelte und im anschließenden Powerplay John Tripp eine aussichtsreiche Möglichkeit im Slot vergab. In einem Spiel auf Augenhöhe brachten die Kaufbeurer die knappe Führung aber in die erste Drittelpause.

Aus dieser kehrten die Sachsen aber gut zurück, packten die Gelegenheit beim Schopf und erzielten in der 23.Minute den nicht unverdienten Ausgleich. Leider hielt der nicht einmal eine Minute. John Tripp ließ sich die Scheibe im Vorwärtsgang an der Mittellinie leichtfertig von der Kelle nehmen und weil die Verteidiger Tramm/Schietzold schlechtes Stellungsspiel zeigten, war die Blaue Linie blank. Puckeroberer Chris St.Jacques zog frei durch und überwand Nie per Flachschuss. Was danach folgte, ließ den rund 40 ETC-Fans leider einen Schauer über den Rücken laufen…. Die Crimmitschauer brachten sich ein ums andere Mal defensiv in Bedrängnis, weil unnötige Fehlpässe gespielt wurden, Scheibenan- und -mitnahme im Schülerbereich besser funktionieren und vor allem weil es ein einziges wildes Durcheinander in den Reihen der Eispiraten war. Mitunter fabrizierten die Kaufbeurer ein Katz-und-Mausspiel mit ihren bedauernswerten Gästen. Ein Lattentreffer in der 34.Minute hätte beinahe das 3:1 bedeutet und nun häuften sich auch die unnötigen Strafen bzw. Undiszipliniertheiten bei den Eispiraten. Ryan Nie etwa benahm sich völlig daneben, als er dem über ihn (vom eigenen Mitspieler!) gestoßenen Michael Baindl einen Stockstich zwischen die Beine verpasste und mit Glück nur 2+2+10 für diesen Aussetzer erhielt. Den Zugriff auf die Partie hatten die Rot-Weißen bis dahin längst verloren und „glänzten“ lediglich mit Unkonzentriertheiten und Unzulänglichkeiten im technischen und spielerischen Bereich. Höhepunkt war hier sicherlich der 2-1 Konter von Lampe und Tripp in Unterzahl (37.), den die beiden Stars im Team durch schlampiges Passspiel nicht einmal zum Abschluss brachten.

Das knappe Ergebnis – das einzig Gute bis dato aus Sicht der Eispiraten – sorgte im Lager der Sachsen wohl noch einmal für Aufbruchstimung, denn druckvoll kamen sie aus der Kabine und zerrten noch einmal an den Ketten. Am Bild freilich änderte sich wenig. Mit viel zu viel Aufwand wurde viel zu wenig Ertrag eingefahren. Kaufbeuren stand mit einer dichten Abwehr gut und brachte gegen die Crimmitschauer, die mit dem Kopf durch die Wand wollten, immer ein Bein oder einen Schläger dazwischen. Auf der Gegenseite war das Rezept einfacher: rein ins Drittel und Abschluss. Bei Crimmitschau: rein ins Drittel und nicht mehr weiter wissen. Die Chancen der Sachsen sollte man dennoch nicht unter den Teppich kehren, denn John Tripp (44.) und Dominic Walsh mit dem zweiten Eisentreffer (46. 4-5) waren nah dran am Ausgleich. Sonderlich verdient wäre er nicht gewesen. Und weil weiter fleißig unnötige Strafen gezogen wurden, machten sich die Eispiraten das Leben selber schwer. In Unterzahl jedenfalls gewinnt man bekanntlich keine Spiele. So zählte die Uhr Minute um Minute herunter und als sich Philipp Halbauer in der 54.Minute von Michael Baindl düpieren ließ und der dann flach gegen Nie zum 3:1 einschob, waren die Messen gelesen. Zwar wurde Max Schmidle nach einem Hohen Stock mit Verletzungsfolge noch vom Feld gestellt, aber auch das 6-4 Powerplay der Sachsen brachte dann nichts mehr ein. Im Gegenteil. Im Fallen erzielte Michael Baindl aus dem eigenen Drittel heraus sein zweites Tor zum 4:1.

Mit einer verdienten Niederlage mussten die Eispiraten die Heimreise antreten und die Gründe für den bisherigen Saisonverlauf sind recht schnell ausgemacht. Kampf allein reicht nämlich nur in den seltensten Fällen (Bietigheim), in der Regel sollte man auch spielerisch was zu bieten haben und hier präsentieren sich die Crimmitschauer doch recht limitiert bzw. passt es hinten wie vorne einfach (noch?) nicht zusammen. Stellungsspiel, Abstimmung, Passspiel, Zusammenspiel – Punkte, in denen die Sachsen der Konkurrenz scheinbar hinterherlaufen. Am deutlichsten macht dies die Schussstatistik, denn in 6 von bisher 7 Spielen haben die Crimmitschauer weniger aufs Tor geschossen als ihr Gegner. 6 mal mussten sie mehr als 30 Torschüsse hinnehmen, davon 4 mal sogar mehr als 40. Bei durchschnittlich 27:39 Torschüssen werden die Schwachstellen der Eispiraten in Zahlen offenkundig.

[box type=“success“ align=““ class=““ width=““]Torfolge:

1:0 (01:32) Josh Burnell (Florian Thomas, Maximilian Schäffler)
1:1 (22:39) Alexander Höller (Eric Lampe, John Tripp)
2:1 (23:11) Chris St.Jacques
3:1 (53:29) Michael Baindl (Daniel Menge, Jannik Woidtke)
4:1 (59:26) Michael Baindl (Daniel Oppolzer) SHG1 ENG 4-6
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[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Strafen:

ESV Kaufbeuren – 33 Minuten
06:22 – 2 Min – Michael Baindl (Behinderung)
12:26 – 2 Min – Daniel Pfaffengut (Check gegen die Bande)
17:29 – 2 Min – Michael Fröhlich (Stockschlag)
33:27 – 2 Min – Jannik Woidtke (Haken)
57:03 – 5 Min – Max Schmidle (Hoher Stock)
60:00 – 20 Min – Max Schmidle (Hoher Stock)

Eispiraten Crimmitschau – 42 Minuten
05:56 – 2 Min – Valerij Guts (Halten)
14:54 – 2 Min – Valerij Guts (Behinderung)
16:28 – 2 Min – Jakub Körner (Hoher Stock)
17:29 – 2 Min – André Schietzold (Stockschlag)
28:22 – 2 Min – Dominic Walsh (Stockschlag)
33:31 – 2 Min – Eric Lampe (Behinderung)
34:56 – 2 Min – Ryan Nie (Stockstich)
36:56 – 2 Min – Ryan Nie (Stockstich)
38:56 – 10 Min – Ryan Nie (Stockstich)
44:26 – 2 Min – Jan Tramm (Behinderung)
46:32 – 2 Min – John Tripp (Stockschlag)
56:05 – 2 Min – Daniel Bucheli (Ellbogencheck)
58:05 – 10 Min – Daniel Bucheli (Disziplinarstrafe)[/box]

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Aufstellung:

ESV Kaufbeuren
Tor: Marc-Michael Henne (David Heckenberger) – Abwehr: Jannik Woidtke, Lee Baldwin, Martin Heider, Mitch Versteeg, Gregor Stein, Phillip Messing – Angriff: Max Lukes, Max Schmidle, Michael Fröhlich, Florian Thomas, Maximilian Hadraschek, Maximilian Schäffler, Michael Baindl, Daniel Oppolzer, Daniel Menge, Daniel Pfaffengut, Josh Burnell, Chris St.Jacques

Eispiraten Crimmitschau
Tor: Ryan Nie (Niklas Deske) – Abwehr: Collin Lejdborg, Ty Wishart, André Schietzold, Jakub Körner, Philipp Halbauer, Danny Pyka, Jan Tramm – Angriff: Dominic Walsh, Alexander Höller, Erik Gollenbeck, Vincent Schlenker, Bernhard Keil, Valerij Guts, John Tripp, Daniel Bucheli, Eric Lampe[/box]

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Zuschauer: 1.399

Schiedsrichter: Stefan Vogl, Alfred Hascher (Kilian Hinterdobler, Zeljko Rajic)[/box]

Schüsse:

ESV Kaufbeuren 10 17 17 44
Eispiraten Crimmitschau 15 3 6 24

[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Video zum Spiel[/box]