Da hätten es die Eispiraten dieses Jahr fast in den April geschafft, aber letztlich hat es doch nicht sollen sein. Mit 7:4 gewannen die Frankfurter Löwen heute Spiel 5 der Viertelfinalserie gegen die Westsachsen und sicherten sich den Einzug in die nächste Runde.

Die Gastgeber begannen stürmisch, deckten Sebastian Albrecht sofort mit Schüssen ein und hatten zu Beginn so ein deutliches Übergewicht. Das 1:0 ließ folgerichtig nicht lange auf sich warten, Maginot verwertete in der vierten Minute seinen eigenen Rebound. Die Hausherren blieben tonangebend, doch der nächste Treffer fiel auf der anderen Seite. Patrick Pohl zog über rechts ins Drittel und verlud Andryukhov mit einem platzierten Handgelenksschuss.

Es ging weiter Schlag auf Schlag, Tousignant ging mit viel Zug zum Tor an Olleff vorbei und netzte zum 2:1 ein. Als Pistilli in Minute 15 auf 3:1 erhöhte, musste man um die Rot-Weißen fürchten. Die aber blieben cool: Hilbrich lenkte eine Hereingabe von Schlenker in die Maschen, und so hatten die Eispiraten das erste Drittel zwar mit 3:2 verloren, aber blieben voll im Geschehen. Zudem vollbrachten sie das Kunststück, aus fünf Torschüssen in zwanzig Minuten zwei Treffer zu machen.

Und im Mittelabschnitt war es erneut Christian Hilbrich, der das Frankfurter Publikum schockte. Mit einem Bauerntrick überwand der Zwei-Meter-Mann Andryukhov. Als kurz darauf Pistilli für einen üblen Check gegen den Kopf auf die Strafbank musste (und mit 2 Minuten extrem gut bedient war), kurz später sich noch Tousignant hinzugesellte, sah man auf den Gesichtern der Löwenspieler durchaus ein paar Fragezeichen. Den Eispiraten gelang es in der folgenden 5-vs-3-Überzahl aber nicht, die Führung zu erzielen. Frankfurt machte es im Powerplay besser: nach einem lächerlichen Pfiff gegen Ole Olleff war es Skokan, der aus der Halbdistanz traf. Nach einem Aufbaufehler im Crimmitschauer Drittel fiel gar noch das 5:3 – Goldhelm Mitchell ließ sich nicht zweimal bitten.

Für den Schlussabschnitt konnte die Crimmitschauer Devise also nur heißen: alles nach vorn. Das taten die Rot-Weißen aber recht kontrolliert, man wollte nicht in Frankfurter Konter laufen. Die Hausherren taten nur das Nötigste, bolzten die Scheibe mehrfach einfach raus, und machten es den Eispiraten so recht schwer, zu guten Chancen zu kommen. Und trotzdem fiel das 5:4 rechtzeitig: in der 56. Minute traf Rob Flick aus dem Gewühl vorm Tor heraus, die Schlussoffensive konnte beginnen. Dachte man zumindest, denn die Herren Oswald und Haupt hatten etwas dagegen und schickten Flick kurz später wegen eines kleinen Nachstocherns gegen Andryukhov, für zwei Minuten auf die Strafbank. Der Crimmitschauer Goldhelm bekam sich gar nicht mehr ein und holte sich noch zwei Reklamierminuten ab – nicht sehr clever. Andererseits konnte man Flick verstehen – die selbe Situation blieb während der gesamten Serie dutzendfach ungeahndet, und in der Crunchtime des entscheidenden Matches muss er dafür runter. Frankfurt war das reichlich egal, nach einem Konter auf das von Albrecht verlassene Gehäuse, der nur regelwidrig unterbunden werden konnte, entschieden die Referees folgerichtig auf Technisches Tor, das 7:4 durch einen weiteren Konter war dann der Schlusspunkt unter eine Crimmitschauer Saison, die nach einem zwischenzeitlichen Hänger mit starken PlayOffs des Teams endete.

Etconline wünscht allen, die gehen, gute Erinnerungen an Crimmitschau und weiterhin viel Erfolg, und freut sich auf die, die in der Saison 2019/2020 wiederkommen werden. Einen schönen Sommer!