Eine lesenswerte Zusammenfassung über das wahrscheinlich unvergessliche Wochenende in Großbritannien von Norman Pilling:

„Es ist schwer dieses Wochenende auch nur annähernd in Worte zu fassen, da man mit so vielen Eindrücken und Erlebnissen überhäuft wurde, dass man eigentlich nur hoffen kann, diese nie zu vergessen.

Nach Wochen der Planung und Vorbereitung, flog unsere Reisegruppe, bestehend aus 14 Leuten, bereits Freitag mit der Mannschaft von Berlin nach Glasgow. Bevor es jedoch zum Flieger ging, musste für schlappe 100€ noch die Trommel am Flughafen als Schwergepäck eingebucht werden. Als man sicher in Glasgow gelandet ist, wollte man die 3 bestellten Mietwagen abholen. Hier nun der nächste Schock: nur 2 Mietwagen waren da, der andere stand an einem anderen Flughafen in Glasgow. Kurzer Hand konnte uns ein anderes Fahrzeug gegeben werden, aber auch hier musste der ein oder andere Euro draufgelegt werden. Als nach einem langen hin und her endlich alle Formalitäten geklärt waren, hieß es für die 3 tapferen Fahrer: ab auf die linke Spur und Gas geben.

Zum Glück sind alle Autos heil geblieben und an dieser Stelle auch nochmal ein Sonderlob an die Fahrer! 😉

In Kirkcaldy wurden schnell die Hotelzimmer bezogen, denn mittlerweile war der Hunger, aber vor allem der Durst bei allen Teilnehmern groß. Nachdem man von 3 Gaststätten freundlich aber bestimmt abgewiesen wurde (obwohl freie Plätze vorhanden waren), fand man durch Zufall ein Pub, welches keine Wünsche offen ließ. Eine 8m lange Theke mit 4 Zapfanlagen an denen man zwischen verschiedenen Sorten Bier und Cider wählen konnte und reichliche Portionen an Burgern und Sandwiches überzeugten jeden und so wurde es bis zur Abreise unser Stammlokal. Auf dem Weg zum Hotel sah man noch ein Zelt, aus dem lautstark Musik kam. Und was hat uns dort, 1000 km Luftlinie von Zuhause erwartet? Genau, ein German Beer Festival mit bayrischer Blasmusik! Am Eingang wurden wir freundlich abgewiesen, da bereits Sperrstunde angesagt war und die Bar geschlossen hatte und so setzte man seinen Weg ins Hotel fort.

Am Samstag begann der Tag mit einem schottischen Frühstück und einigen kühlen Getränken, bevor es für den Großteil der Gruppe zum Fußball ging. Der ortsansässige Drittligist konnte sein Spiel locker mit 4:0 gewinnen und obwohl knapp 1500 Zuschauer anwesend waren, gab es keinerlei Stimmung. Diese Stimmung folgte jedoch nach dem Schlusspfiff, als man in den VIP-Bereich des Stadions geladen wurde. Die Schotten haben anscheinend gemerkt, dass einige unserer Leute unterhopft waren, da im Stadion keinerlei Alkohol ausgeschenkt wird. Im VIP-Bereich verweilte man noch eine gute Stunde und bekam dann noch die Gänsehaut des Tages, als alle Anwesenden die Vereinshymne durch die Räumlichkeit schepperten und das natürlich allein wegen uns! Nach einem Schaltausch und einem Abschlussfoto ging es zur Eishalle, wo bereits weitere Schlachtenbummler aus Sachsen anzutreffen waren. Im Block fanden sich gut 60 Fans ein und gaben wirklich Vollgas! Den Schotten standen die Münder offen und es wurden reichlich Handys gezückt, um diese für sie ungewohnten Szenen festzuhalten. Mit Standing Ovation seitens der Flyers Fans wurden wir verabschiedet und ließen den Abend gemütlich im Pub ausklingen.

Sonntag klingelte der Wecker etwas zeitiger, denn vor uns lagen knapp 400km Fahrt nach Manchester. Den Linksverkehr wieder gekonnt gemeistert, kam man rechtzeitig am Hotel an und begab sich nach dem Check-in direkt zum Stadion. Auf unserem Marsch traf man noch Christian Hillbrich, der kurzer Hand uns anbot den Reiseführer zu mimen und uns zur Halle zu begleiten.

An der Halle musste man wie in Kirkcaldy knapp 17€ für die Eintrittskarte hinblättern. Von der Atmosphäre und Freundlichkeit her kam Manchester leider nicht an Kirkcaldy heran, was aber die Gästefans nicht davon abhielt, die Mannschaft lautstark zu unterstützen. Als der Sieg eingefahren war, schoss man noch ein gemeinsames Bild mit der Mannschaft und lies noch eine UFFTA durch das Rund schallen. Von der Mannschaft gab es für die hervorragende Unterstützung noch 10l Freibier und so verweilte man bei einigen Gesängen noch etwas im Block. Als die Eisschnellaufkinder trainieren wollten, wurde es nochmal laut, was aber der Trainerin so gar nicht gefiel und sie versuchte mit Ihrer Trillerpfeife Ruhe in den Block zu bringen. Das dies eher zum Gegenteil führte kann sich ja jeder denken ;). Damit die Kinder aber nicht ganz umsonst auf dem Eis standen und die Trainerin keinen Herzinfarkt bekommt, begab man sich in die Stadionkneipe, wo bis in die Nacht bei Partymusik und reichlich Bier gefeiert wurde. Die Bardamen waren jedenfalls begeistert, dass sie endlich mal was zu tun hatten. Weit nach Mitternacht erreichte man dann das Hotel und bekam wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf, bevor es am Montagmittag zurück in den Flieger ging.

Und so endete für uns ein unglaubliches Wochenende, mit viel Spaß und wenig Schlaf, aber ich denke jeder Einzelne der diese Reise auf sich genommen hat, würde dies wieder tun!“

Text: Norman Pilling

Bilder: Red Action Crimmitschau