Die DEL2 befindet sich im ultimativen Endspurt der Hauptrunde. Bis auf Kassel und Bietigheim kann sich kein Club seines Tabellenplatzes sicher sein. Das anstehende Wochenende kann aber für die Eispiraten schon echt richtungsweisend sein, denn kommen die Rot-Weißen da gut durch, stehen ihnen alle Türen offen. Allerdings gibt es da zwei Gegner, die vond er anderen Seite gegen die Türen drücken.



Die Rede ist von Krefeld und Rosenheim – der blanke Eispiraten-Horror in der laufenden Saison! 6 Spiele, 6 Niederlagen, nur 2 Punkte!

Gegen die Pinguine sind die Eispiraten in der laufenden Saison gar noch vollkommen punktlos, so dass Crimmitschau einen nicht kleinen Anteil daran hat, dass der KEV bei 66 Punkten und 125:127 Toren steht und damit unmittelbaren Kontakt zu den direkten Playoff-Plätzen unterhält.

Für den Club vom Niederrhein ist das freilich kein Grund zum bahnbrechenden Jubel, denn eigentlich sieht man sich vor allem wohl im Umfeld zu Höherem berufen, insbesondere zur Rückkehr in die DEL. Selbstkritisch gibt sich jedoch die Führungsriege in Krefeld, wo jüngst Sportdirektor Peter Draisaitl das Schreckgespenst Playdowns thematisierte und dass man deshalb die Saisonziele schon ganz weit nach unten schraubte: Hauptsache nicht gegen den Abstieg spielen. Im gleichen Atemzug sprach Draisaitl aber auch davon, dass – sollte es in die Playoffs gehen – die Kabine in der Endrunde noch richtig Erfolg aufs Eis bringen kann.

Dazu muss der dritte Coach in dieser Saison, Greg Poss, freilich noch einiges justieren, hat dabei aber zumindest im Tor die geringsten Sorgen, denn hier liefert Mister Zuverlässig Felix Bick (36 Sp, 2.56 GT/Sp, 92.52%, 2 SO) Woche für Woche Glanzleistungen. Im seltenen Vertretungsfall stehen mit Hendrik Hane, Matthias Bittner und Julius Schulte drei junge Goalies parat.

Neben Bick wirken aber auch die Abwehrreihen sehr ordentlich daran mit, dass Krefeld aktuell die Defensive mit den fünftwenigsten Gegentoren stellt. Wie zu erwarten war, ragt hier NHL-Veteran Christian Ehrhoff (44 Sp, 6+17), neben dem aber auch Philip Riefers (38 Sp, 4+15), Eric Gotz (USA, 39 Sp, 4+13), Erik Buschmann (45 Sp, 2+14), Maximilian Adam (39 Sp, 3+10), David Trinkberger (44 Sp, 1+1) und die jungen Maximilian Söll (22 Sp, 3+1), Maximilian Leitner (39 Sp, 2+1) und Carl Konze (5 Sp, 0+0) zu überzeugen wissen. Großer Vorteil der KEV-Abwehr: weder Leistungstiefs noch größere Verletzungen sorgten hier bislang für Kummer.

Ganz anders allerdings in der Offensive! So waren die Pinguine aufgrund vieler großer Verletzungen aber auch wegen Formschwächen mit allerlei Widrigkeiten und Reihenumstellungen konfrontiert, worunter die  Torausbeute entsprechend litt. Die Folge: Nur zwei Teams haben bis dato weniger Treffer erzielt als Krefeld. Aber auch hier wird es am Ende des Tunnels sehr hell, denn so sind etwa seit kurzem die Leader Josh MacDonald (CAN, 29 Sp, 15+13) und Jonathan Matsumoto (D-CAN, 25 Sp, 10+11) wieder mit dabei und auch andere Leistungsträger wie Mike Fischer (28 Sp, 3+11), Jerome Flaake (17 Sp, 6+4) und Leon Niederberger (18 Sp, 3+4) haben ihre teils langwierigen Verletzungen inzwischen auskuriert. Kaum mehr zum Zug kommt allerdings Alexander Ruuttu (FIN, 34 Sp, 6+10), der gegen Lucas Lessio (CAN, 25 Sp, 8+10) und Matt Marcinew (CAN, 19 Sp, 8+8) meist das Nachsehen als überzähliger Kontingentspieler hat. Neben den bereits genannten Leistungsträgern können vor allem noch der dauertrashtalkende Alexander Weiß (45 Sp, 12+20), Philipp Kuhnekath (45 Sp, 9+18), Christian Kretschmann (41 Sp, 10+15) und David Cerny (39 Sp, 5+16) noch einiges Gewicht in die offensive Waagschale werfen. Vervollständigt durch Dennis Miller (37 Sp, 4+3), Kevin Niedenz (41 Sp, 1+4), Lukas Wagner (37 Sp, 0+2), Niclas Focks (9 Sp, 0+0) und Edmund Junemann (18 Sp, 0+0) können die Pinguine einen sowohl in der Breite als auch in der Tiefe sehr gut besetzten Sturm aufbieten. Mit der berühmten „vollen Kapelle“ könnte des den Schwarz-Gelben damit im Endspurt vielleicht sogar noch gelingen, die Hauptrunde mit der direkten Playoff-Teilnahme abzuschließen. Und dann kommen Peter Draisaitls Worte wieder ins Spiel.

Dass die Eispiraten es den Pinguinen so schwer wie möglich machen wollen, dürfte aber auf der Hand liegen. Denn die Westsachsen wollen nicht nur die Scharte auswetzen, die nach den bisherigen drei Nullern schon ziemlich tief ist, sondern werden auch vom Ehrgeiz angetrieben sein, ihrerseits so schnell wie möglich die direkte Playoff-Teilnahme abzusichern. Dabei schielen Lindberg & Co. 7 Spiele vor Ultimo vielleicht sogar schon auf das Heimrecht. Im Gemischtwarenladen der DEL2 liegt dieses aber eben auch nicht im Ramschregal, sondern muss hart erarbeitet werden. Dass die Eispiraten die letzten Spiele der Hauptrunde aber schon wie Playoff-Spiele angehen, hat nicht nur Max Balinson zuletzt sehr deutlich ausgesprochen, sondern hat das Team auf dem Eis auch vom ersten bis zum letzten Mann eindrücklich bewiesen! Und deshalb wird es Zeit, nun auch Krefeld endlich Punkte abzuknöpfen!