Kaum war die Saison 2018/19 vorbei – die immerhin mit der zweiten Viertelfinalteilnahme in Folge endete – machten die Eispiraten-Verantwortlichen auch schon Nägel mit Köpfen. Coach Daniel Naud wurde ebenso mit einem neuen Vertrag ausgestattet wie einige deutsche Leistungsträger, darunter Dauerbrenner wie Patrick Pohl, Vincent Schlenker, Dominic Walsh, André Schietzold oder Ole Olleff, aber auch Felix Thomas, Patrick Klöpper oder Adrian Grygiel. Die Kontingentspieler Julian Talbot und Carl Hudson wurden ebenso für eine weitere Spielzeit gebunden.
Man ging also durchaus hoffnungsvoll davon aus, dass eine mehr als solide Basis bereits vorhanden war, die nun zusätzlich verstärkt werden sollte. Immerhin verkündete die GmbH, die Defensive verbessern zu wollen – 2018/19 immerhin die zweitschwächste der Liga – und dabei vor allem ein stärkeres Torhütergespann als Kilar/Albrecht aufbieten zu wollen. Wie schwer das werden würde, hatte man wohl bei der Ankündigung noch nicht annähernd auf der Rechnung.
Nun, und im Sturm stand zwar der Abgang vom kantigen Torjäger Rob Flick und in der Abwehr der Weggang des Strategen Patrick McNally zu Buche, aber ausländische Spieler, die das Tor genauso treffen oder den defensiven Quarterback spielen könne, gibt es ja wohl wie Sand am Meer – dachte man auch zu diesem frühen Zeitpunkt der Sommerpause. Ein Trugschluss. Mit Christian Hilbrich schipperte obendrein der Mann mit den zweitmeisten Toren gen Bremerhaven davon – und Hilbrich war kein Kontingentspieler.
Das Drehbuch der Kaderzusammenstellung glich dann den Jahren zuvor. Nachdem eine breite Basis an Spielern schnell unter Vertrag war, passierte lange Zeit nichts. Es hieß: warten, warten und warten. Eine Menge Gerüchte und Namen kursierten im Internet, aber konkret wurde im Sahnpark nicht viel. Da gab es zwar Neuzugänge wie etwa Stürmer David Kuchejda oder Defender Martin Kokes, aber man stellte sich dann Woche für Woche mehr die Frage „Ok, und wann kommen jetzt die Verstärkungen?“.
Diese Frage wurde auch mit den weiteren Neuzugängen Hagen Kaisler für die Abwehr, Goalie Michael Bitzer sowie den Kontingentstürmern Austin Fyten, Alex Wideman und Lukas Vantuch nicht 100%ig beantwortet. Und so machte sich dann mit dem Wind der letzten Saisons eher weniger eine Aufbruchstimmung in Richtung erneuter Pre-Playoff-Teilnahme oder gar einem Platz zur direkten Playoff-Teilnahme breit, sondern man führte sich vielmehr vor Augen, dass Crimmitschau zweimal in Folge nur mit Müh´ und Not in die Pre-Playoffs rutschte (2 bzw. 3 Punkte Vorsprung) und angesichts des Eispiraten-Kaders vor dem Hintergrund eines starken Aufsteigers (Landshut) und aufgerüsteter Konkurrenz (Dresden, Heilbronn, Freiburg, Bad Tölz) wirklich alles zu 100% passen müsse, um zum dritten Mal hintereinander die Playdowns vermeiden zu können.
